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In Zeiten, in denen deutsche Staats- und Konzernmedien wieder mal gegen Russland und für militärische Aufrüstung hetzen – wie man das von ihren Großvätern so kennt -, stellt das Gedenken an die Niederlage 1945 ein echtes Problem dar.

Die bedingungslose Kapitulation nach der Einnahme Berlins durch die sowjetische Armee trat am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr Ortszeit in Kraft. In Moskau hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein neuer Tag begonnen, weshalb man dort den Tag des Sieges am 9. feiert. Würden die Deutschen nicht durch eine westliche Sieger-Propaganda bis heute für dumm und dämlich verkauft, dann würden auch sie diesen Tag als Befreiung und Rettung feiern, denn es waren die Sowjets, die uns mit ihrem Sieg über Hitler vor dem gleichen Schicksal bewahrten, das die USA nur wenige Monate später den Bewohnern von Hiroshima und Nagasaki angedeihen ließen.

Für die Journaille in ARD und ZDF ist der 8. Mai also ein echter Problemtag und wie sie damit umgingen, ist dafür der beste Beweis.

Es ist schon bezeichnend genug, dass in Deutschland das Ende der DDR einen Feiertag begründete, das Ende des Hitler-Faschismus und „tausendjährigen Reiches“ hingegen nicht. Das ist keinesfalls Zufall, sondern ein tiefer Einblick in Seele, Denken und ideologischer Verfasstheit der in Deutschland herrschenden Eliten. Für sie war und ist der 8. Mai kein Tag der Befreiung, sondern der einer Niederlage.

So verlor man dann auch in den Hauptnachrichtensendungen des ZDF am vergangenen Sonntag kein einziges Wort über den 8. Mai, sondern berichtete stattdessen lieber über den Fußballclub RB Leipzig oder den verspäteten Karnevalsumzug in Mainz. Schäbige Propagandisten wie Sievers und Kleber hätten zweifellos auch unter Adolf-Nazi blendende Karriere gemacht.

Die ARD wollte den Tag dann doch nicht so ganz unter den Teppich kehren und griff dabei gehörig ins Klo. Die ignoranten Stümper in der Truppe um Kai Gniffke bezeichneten den 8. Mai tatsächlich als „das Ende des Zweiten Weltkriegs“. Ein hanebüchener Fehler, dem man selbst einer Schülerzeitung nicht durchgehen lassen könnte, präsentiert von einem staatlichen Propagandasender, der jährlich Milliarden für Agitation und Volksverblödung verbrennt.

Richtig hätte es natürlich heißen müssen: „das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa„, denn andernorts ging das Morden bekanntlich noch einige Monate weiter. Schlimm genug, dass man dann nach Paris schalten musste, um diesen Tag am Ende der Sendung doch noch irgendwie in Erinnerung zu rufen.

ARD tagesschau 8.5.2016

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Sprecher: „Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs. In Paris legte Präsident Hollande einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten nieder. Am 8. Mai 1945 hatte die deutsche Wehrmacht bedingungslos kapituliert. In sechs Jahren Krieg sind nach Schätzungen von Historikern mindestens 50 Millionen Menschen ums Leben gekommen. Der Tag des Sieges ist in Frankreich ein gesetzlicher Feiertag.“

Gniffkes Propagandatrupppe verschweigt – neben dem Unsinn vom „Ende des Zweiten Weltkriegs“ – nicht nur, wem man die Kapitulation und damit das Ende der Nazi-Diktatur zu verdanken hat – die Franzosen waren es bekanntlich nicht -, man verschweigt auch, wer die meisten Opfer des Zweiten Weltkriegs zu beklagen hatte. In beiden Fällen waren es die Sowjets und von diesen in erster Linie Russen, die man heute wieder in goebbelscher Tradition als Feind stilisiert. Allein dafür müsste man die widerwärtige ARD-Nachrichtenredaktion für eine Woche in den Baracken von Auschwitz einsperren.

Und weil es in der ARD und ganz Deutschland offenbar niemanden gab, dem der Unsinn auffiel, wurde der gleiche Beitrag in den tagesthemen noch einmal wiederholt. Auch Jan Hofer, der den Text nun vorliest, hat sein Wissen über die Geschichte entweder aus der Baumschule oder der eigenen Propaganda.