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zdf_80Als am Montag die langfristig und aufwändig inszenierte Pro­pa­gan­da­kam­pagne der „Panama-Papers“ in den Staats- und Kon­­zern­­medien gestartet wurde, konnte man im ZDF heute-journal nicht nur ein bemerkenswert entlarvendes Interview zwischen Marietta Slomka und Hans Leyendecker verfolgen, sondern wurde obendrein mit politisch bereinigten Landkarten belogen, die an der Intention und Stoßrichtung der Kampagne keinen Zweifel lassen.

Wie Georg Mascolo auch, ist Hans Leyendecker einer jener Mainstreamjournalisten mit besten und korrumpierenden Kontakten zu deutschen Geheimdiensten. Der Deal zwischen den „Diensten“ und ihren dienstbaren Handpuppen in den Medien ist so wenig überraschend wie effektiv und wurde vom ehemaligen FAZ-Redakteur Udo Ulfkotte detailliert und aus eigener Erfahrung beschrieben: Wir geben euch sorgsam ausgewählte und frisch abgepackte Informationen und ihr verbreitet sie in der Öffentlichkeit. Ein Geschäft zum beiderseitigen Vorteil.

ZDF heute-journal 04.04.2016

ZDF_hj_04042016_Putin_abgeklopft

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Plumper geht es nun wirklich nicht mehr. Marietta Slomka macht gar keinen Hehl daraus, worum es den transatlantischen Agitatoren in ihrer Kampagne geht und Leyendecker versichert, man habe alles getan, um Putin irgendwie mit Dreck bewerfen zu können.

Diese offenherzige Art der Selbstentlarvung wurde am anderen Ende des medialen Gewehrlaufs durch zwei Grafiken ergänzt, die sowohl die USA als Heimat eigener Steueroasen, als auch US-Bürger und -Firmen als Kunden von Mossack-Fonseca komplett ausblendeten. Man zielte also ganz schamlos Richtung Russland und kehrte gleichzeitig unter den Teppich, wer die Flinte in den Händen hielt.

Bereits in der 19.00 Uhr heute-Sendung wurden die Zuschauer frech angelogen, als die USA und Kanada in einer Grafik der weltweiten Kunden von Mossack-Fonseca eine komplett weiße Weste haben. Nicht einen einzigen Kunden gibt es dort, glaubt man den Mainzer Berufslügnern.

ZDF 04.04.2016 heute 19.00 Uhr

ZDF_04042016_h19_panamapapers

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Sprecher: „Insgesamt mehr als 14.000 Kunden in rund 200 Ländern.“

Dass Russlands Präsident Putin von den Stümpern des ZDF als „Premier“ bezeichnet wird, ist nur das I-Tüpfelchen der medialen Verblödung durch eine gleichzeitig inkompetente und politisch motivierte Staatspropaganda.

Keine Kunden in den USA und Kanada? Das ist nichts anderes als eine freche Lüge. In Wahrheit stammen 441 Klienten aus den USA und damit rund 6 mal so viele wie aus Russland (74). Wer diese US-Klienten sind, darüber rätseln selbst Insider in den USA.

Mossack_Fonseca_Kunden1769

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Das war aber nur die erste Lüge des ZDF. Im späteren heute-journal, das das herzige Interview mit Hans Leyendecker sendete, wurde eine weitere entlarvend lügnerische Grafik präsentiert. Dieses Mal ging es um die weltweiten Steueroasen und auch dieses Mal – Überraschung! – hatte die USA eine vollkommen weiße Weste.

ZDF heute-journal 04.04.2016

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Keine einzige Steueroase in den USA! (Und die Erde ist eine Scheibe.)
Eine weitere freche Lüge des ZDF. Bild anklicken, ZDF-Mediathek!

Wer einigermaßen informiert ist, der kannte zumindest den US-Bundestaat Delaware als ein Paradies für tausende Briefkastenfirmen auf kleinstem Raum. Längst haben die USA weitere Steueroasen etabliert, um weltweit vagabundierendes Kapital ins eigene Land zu ziehen – und genau das wird auch eine Motivation hinter der großangelegten Kampagne sein, die aus dem zu Delaware quasi benachbarten Washington gesteuert wird.

Das neue Steuerparadies USA

… So galt der Staat Delaware bereits seit langem als idealer Platz zur Steuervermeidung und zur Einrichtung von Briefkastenfirmen. Dort sind, wie die New York Times 2013 ermittelte, in einem einzigen Haus in Wilmington 285.000 Gesellschaften ansässig. Sämtliche Dax-Unternehmen wie auch die Deutsche Bank und internationale Giganten wie Apple und Coca Cola nutzen die Steuervorteile und die Verschwiegenheit der Behörden.

Aber nicht nur Delaware, sondern auch South Dakota und Wyoming zählen inzwischen zu den US-Plätzen, in denen ein uneingeschränktes Bankgeheimnis gilt und in die seit einiger Zeit Milliarden aus aller Welt fließen. Die Genfer Vermögensberatung Cisa Trust, die ultrareiche Südamerikaner berät, ist ebenso nach South Dakota gezogen wie Trident Trust, einer der weltgrößten Anbieter von Offshore-Konten, der der Schweiz und den Cayman Islands den Rücken gekehrt hat… (Telepolis)

Auch das feine Näschen von „Mr. Dax“ Dirk Müller beginnt angesichts der „PanamaPapers“ mächtig an zu jucken:

cashkurs_panama„Panama Papers“: Was ist eigentlich neu an diesem Skandal? Welche Intentionen stehen dahinter? – YouTube!

Der Verdacht, dass das „Datenleck“ nicht von einem Whistleblower stammt, der damit gegen einen Missstand vorgehen will, sondern, dass es sich um einen politisch-medialen Hack handelt, mit dem Russlands Regierung gezielt destabilisiert und weiteres Kapital in die vermeintlich sicheren Häfen in den USA gezogen werden soll, liegt also mehr als nahe. Dafür spricht auch, dass der SZ von Beginn an Kostproben geliefert wurden, die ebenfalls in ihrer Stoßrichtung US-Interessen offenbaren:

Bastian Obermayer: Das waren Papiere, die mit einer argentinischen Staatsaffäre zu tun hatten, Dokumente aus dem Umfeld von Vladimir Putin und dann noch die Geschichte eines ehemaligen Siemens-Mannes, der über Millionen in Offshore-Konten verfügen konnte. (Quelle)

Ob die in diese Kampagne eingebetteten „Journalisten“ bisher gezielt Daten von US-Eliten verschweigen haben oder ob mit Mossack Fonseca bewusst eine Firma attackiert wurde, von der man wusste, dass der „Leak“ den USA zum Vorteil gereichen würde, spielt aus propagandistischer Sicht unterm Strich keine Rolle. Was wir sehen, entlarvt sich immer nachdrücklicher als eine für die Strippenzieher ausgesprochen preisgünstige Manipulation der öffentlichen Meinung und man kann wohl davon ausgehen, dass es sich hierbei nicht um den letzten wohldurchdachten und wohl inszenierten „Scoop“ dieser Art handelt.