Ich bin ein mitfühlender Zeitgenosse und seit geraumer Zeit verschlägt es mir die Sprache angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich Deutschland, Europa und der Westen in den Totalitarismus drehen. Es verschlägt mir die Sprache, mit welcher Arroganz hier jeder noch so hirnrissige Gewaltakt gegen andere mit immer noch hirnrissigeren Denkfiguren legitimiert wird, während jedwede Reaktion der Welt auf unser Agieren aufs Tiefste verteufelt wird.
Natürlich ist jeder Drohnentote, jeder Kollateralschaden, jeder eingefrorene Konflikt eine Garantie dafür, dass das Gewaltpotential nicht ab- sondern immer weiter zunimmt. Und es gibt dankenswerterweise Menschen wie Sahra Wagenknecht, die auf diese Zusammenhänge mahnend hinweisen und aufklären.
Als ich daher heute Morgen einen kurzen Streifzug durch den Mainstream machte, war ich mehr als nur irritiert über die heftigen, durchweg irrationalen Reaktionen gegenüber den durchweg rationalen und begründeten Ausführungen Wagenknechts. Allen voran positionierte sich die FAZ mit einem unglaublichen zynischen, Menschen verachtenden Kommentar.
Darin heißt es:
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Ich wollte mir bei FAZ-online mal die Kommentare durchlesen – Fehlanzeige!
Oder vermeiden meine Sicherheitseinstellungen am Rechner die Anzeige derer?
(was ich aus meiner Sicht ausschließen kann).
Zwitschern, Fratzbooken o.ä. „tu“ ich sowieso nicht, gehe auch nicht auf die angezeigten Buttons (die Anzahl der dortigen Empfehlungen deutet auf die Anzahl der „Beschäftigten hin“)
Die „Scholastik“ des FAZismus dient lediglich der Vernebelung und Benebelung, in alter Tradition der organisierten Religiosität, die dazu dient, Mammon als „Gott“ zu maskieren.
Was verschleiert werden soll: Einige haben sich selbst eine „Lizenz zum Töten“ ausgestellt. Die werden mal „Kapitalisten“, mal „Maffia“, mal „Imperialisten“ und mal „Anglo-Amerika“ genannt.
Einige Denkanstöße dazu liefert (auch in deutscher Übersetzung) Dmitry Orlov:
http://cluborlov.blogspot.de/p/jakub-rozalski-permis-de-tuer-this-post.html
Nochmal die Eingangsworte des faz Artikels:
„Auch als Nichtjurist muss man wissen, dass es unter allen Umständen ein Verbrechen ist, Unschuldige gezielt zu ermorden. Der Tod Unbeteiligter hingegen ist die Nebenwirkung einer Handlung, die möglichst vermieden werden muss – und weithin vermieden wird –, damit Gewalt legitim angewendet wird.
Wer wider besseres Wissen von dieser Unterscheidung absieht, der verwirkt nicht de jure, aber de facto den Anspruch auf Gehör.“
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Leider ist es nach geltendem und immer wieder mit Füßen getretenem Recht so, dass der Tod Unbeteiligter nicht nach Möglichkeit vermieden werden muss, sondern unter allen Umständen. Wenn der Autor etwas anderes behauptet, ist er entweder uninformiert (=dumm) oder er ist ein Lügner, der versucht seine Leser zu verdummen. Ob so jemand Anspruch auf Gehör haben sollte, bleibt offen.
Ich möchte in diesem Zusammenhang Herrn Marat zitieren::
„Der erste Schlag, den die Fürsten der Freiheit versetzen, besteht nicht darin, dreist die Gesetze zu verletzen, sondern in Vergessenheit geraten zu lassen.“
Wenn die Edelfedern unserer Qualitätspresse geltendes Recht in Vergessenheit geraten lassen, indem dieses falsch wiedergegeben wird, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als das Recht immer wieder zu zitieren:
„Zusatzprotokoll zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer nicht internationaler bewaffneter Konflikte
….
Artikel 13, Schutz der Zivilbevölkerung
1. Die Zivilbevölkerung und einzelne Zivilpersonen geniessen allgemeinen Schutz vor den von Kampfhandlungen ausgehenden Gefahren. Um diesem Schutz Wirksamkeit zu verleihen, sind folgende Vorschriften unter allen Umständen zu beachten.
2. Weder die Zivilbevölkerung als solche noch einzelne Zivilpersonen dürfen das Ziel von Angriffen sein. Die Anwendung oder Androhung von Gewalt mit dem hauptsächlichen Ziel, Schrecken unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten, ist verboten.
3. Zivilpersonen geniessen den durch diesen Teil gewährten Schutz, sofern und solange sie nicht unmittelbar an Feindseligkeiten teilnehmen.
Opfer sind immer unrecht, ob sie von den „Guten“ oder den „Bösen“ umgebracht werden. Für mich ist nur der echte Verteidigungskrieg menschenrechtlich gedeckt. Die Lügenmärchen des Westens, sie seien in tausende Kilometer Entfernung von einem bösen Diktator böse angeguckt worden, also bedroht, ist schon da ein Verstoß gegen internationales Recht. Das sind alles Eroberungskriege. Heute beziffert man die zivilen Opfer mit 85 bis 90% aller Toten eines Krieges. Vor Zeiten fanden Kriege zwischen Armeen statt. Die Bevölkerung, obwohl auch betroffen, wurde meist nur zu 10% getötet. Nach meiner Kenntnis begannen die Terrorakte gegen die Zivilbevölkerung erst verstärkt mit der Erfindung es Flugzeuges.
Aber alle Kriege dienten der Eroberung neuer Territorien, Erschließung von Absatzmärkten, dem Raub von Bodenschätzen oder der Versklavung von Menschen als Arbeitskräfte. Und alle Kriege wurden durch Lügenpropaganda vorbereitet. Im Mittelalter waren die Kanzelprediger die Einpeitscher (Kreuzzüge), später übernahmen das die Medien. Immer aber wurde gelogen. Heute aber kann man die Lügen besser durchschauen, wenn man denn sehen will. Die Märchen von „Freiheitsbringern“ und „Befreiung vom Diktator“ sind Quatsch.
Leider muss ich sagen, dass die Europäer, auch und besonders die ausgewanderten Eroberer fremder Länder, besonders grausame Vernichtungskriege führten und führen. Ein ALexander der Große hat die Kulturen der eroberten Länder respektiert. Selbst Napoleon hat das getan.
@ Kassandra
Was hältst du denn vom Dreißigjährigen Krieg? Meinst du, da sei die Zivilbevölkerung verschont worden? Flugzeuge jedenfalls gab es da noch nicht. Nein, schon immer ist die Zivilbevölkerung von Kriegen am schwersten in Mitleidenschaft gezogen worden, auch von Alexander dem Großen. Aufschlussreich auch das Alte Testament, wo ganze Stadtstaate ausgerottet wurden, mit Weib und Kind, sogar die feindlichen Haustiere wurden ermordet, Häuser angezündet, die Stadt dem Erdboden gleichgemacht – alles getreulich im Buch der Bücher vermerkt.
Vom Westfälischen Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, bis noch in den Ersten Weltkrieg hinein, also über 250 Jahre lang, galt zumindest in europäischen Kriegen die strenge Unterscheidung von Kombattanten und Nichtkombattanten sowie das Gebot, die letzteren zu schonen. Das Flugzeug (und generell die Erfindung von Waffen mit Raumwirkung) ist zwar nicht der einzige Grund, aber der sinnfälligste Ausdruck für die Auflösung dieser Unterscheidung. Insofern hat Kassandra also völlig recht.
@ Exprofi
Sagen wir mal so: Um den Westfälischen Frieden hat sich zum Beispiel der Alte Fritz im Siebenjährigen Krieg einen Dreck geschert. Es wird immer so dargestellt, aber wenn du Augenzeugenberichte aus dieser Zeit liest, dann liest du was anderes. Die Flugzeuge, die Kassandra und du als das absolut Neue ansiehst, haben die Sache lediglich nur noch verschärft. Nie ist in einem Krieg die Zivilbevölkerung verschont worden, in keinem einzigen, sei es dadurch, dass die arbeitsfähigen Männer eingezogen oder sogar gekidnappt wurden, sei es, dass dadurch zum Beispiel die Landwirtschaft am Boden lag, es also Hungerperioden durch den Krieg gab, sei es, dass die nach dem Krieg arbeitslose Soldateska plündern musste, um überleben zu können. Dieses Nachkriegsthema ist zum Beispiel Lessing angegangen in der „Minna von Barnhelm“, er musste ein Lustspiel schreiben, sonst hätte er gewaltigen Ärger gekriegt. Es gibt sehr authentische, genaue Darstellungen in geschichtlichen Werken über die Leiden der Zivilbevölkerung in und nach Kriegen. Wobei es selbstverständlich davon abhing, wie örtlich nah die Zivilbevölkerung dem Krieg war. Soviel zum Westfälischen Frieden.
Eines ist natürlich wahr: Die systematische Bombardierung der Zivilbevölkerung wurde im Krieg 1870/71 erfunden, als die Boches das aufständische Paris bombardierten. Das weitete sich dann im 1. Weltkrieg aus (wieder Frankreich, auch Belgien), und im 2. Weltkrieg kriegten endlich wir es in Deutschland massenhaft von oben herunter, und das dann tatsächlich mittels Flugzeugen. Ich weiß nicht, wie alt du bist, ich habe den Bombenkrieg als Kindergartenkind erlebt, und obwohl ich vieles noch nicht begriffen hatte, ist mir die Angst geblieben, wenn irgendwo eine Sirene aufheult. Allerdings war damals der Begriff Trauma landläufig noch nicht bekannt.
Seit damals hasse ich das stupide Feuerwerksgeknalle. Während ich dies schreibe, knallt es noch immer, und ich frage mich, welchen Eindruck es zum Beispiel auf die Flüchtlinge hier in Berlin macht. Übrigens lese ich derzeit „Das Feuer“ von Henri Barbusse, in einer schönen Ex-libris-Ausgabe von 1986 aus der DDR. Wollen wir hoffen, dass es in Syrien dieses Jahr nicht zum großen Knall kommt.
Na, dann wolln wir mal ins Jahr 2016 stolpern. Prost!
Traurig in großen Schritten auf den großen Krieg.
Die Bürger verhalten sich gerade so wie damals als
das dritte Reich erstarkte.
Dieser Geist ermöglicht das totalitäre System.
Leider.
Tja, damals war es Hitler und mit ihm Deutschland. Heute stellte Deutschland lediglich die kolonialen Hilftruppen für das Imperium. Im Ergebnis läuft es aber auf dasselbe hinaus.
Wie sagte der Zyniker?
Wir lernen aus der Geschichte, dass wir nichts aus ihr lernen.
…übrigens ein Name der mich schmunzeln lässt (Pippi)…
Da scheint es eine Anweisung von ganz oben gegeben zu haben, die vernünftrigen Worte von Wagenknecht im Keim zu ersticken. Hier die Version von Nikolaus Blome. Ex Bild, ex Spiegel, jetzt wieder bei Bild als „Politikchef“:
http://www.bild.de/politik/inland/sahra-wagenknecht/kommentar-zu-wagenknechts-terrorvergleich-43953336.bild.html
Wie Springer überhaupt hier die Richtung wieder mal vorgegeben hat. Die sind ja schon am Tag der Debatte mit einem Alibi-Flüchtling durch den Bundestag geschlichen, um dort Stimmung für den „Anti“-Terrorkrieg des Westens zu machen, und anständige Leute wie Wagenknecht zu Terrorpaten zu erklären:
http://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/fluechtling/konfrontiert-deutsche-politiker-43675050,var=a,view=conversionToLogin.bild.html
Überhaupt „Feras“: Ist das jetzt „betreutes Flüchten“, oder wie?
https://www.google.de/search?q=Bild+Fl%C3%BCchtling+Feras&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=7OyDVrwmhq7KA5f3o_gG
Und daß ein Mann, dem Springer die ganze „Flucht“ nach Deutschland organisiert hat, jetzt tut (sagt, fragt…), was die von ihm verlangen, ist sicher wieder eine öble Verschwörungstöorie?
Zitat: „Da scheint es eine Anweisung von ganz oben gegeben zu haben,…“
Jetzt schieb das bitte nicht Gott (arabisch Allah) in die Schuhe.
Vom gewiß diskussionswürdigen Grundsätzlichen einmal abgesehen, leidet die Debatte ein wenig unter dem Umstand, daß es sich bei der sowohl von Frau Wagenknecht als auch von ihren Widersachern zugrunde gelegten Annahme, der Westen bekämpfe in Syrien ernsthaft den IS bzw. habe dies zumindest vor, um eine unbewiesene und zudem ziemlich unwahrscheinliche Hypothese handelt. Auch die US-Luftwaffe begründet ihre ungewohnte bisherige Zimperlichkeit ja mit dem Wunsch, unbedingt Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden. Frau Wagenknecht verfolgt diesen taktischen Ansatz lediglich noch etwas konsequenter: Die präziseste Methode, die Zivilbevölkerung zu schonen, besteht selbstverständlich darin, auf Luftangriffe ganz zu verzichten, sogenannte Präzisionsangriffe eingeschlossen.
Tatsächlich greift Wagenknecht nicht das Vorgehen der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft an, sondern das russische. Es ist nicht ganz klar, was sie damit bezweckt, ebensowenig, warum ausgerechnet die FAZ sie deswegen so streng tadelt. Es steckt also vermutlich etwas anderes dahinter. Mein Tip: Seit dem russischen Eingreifen ist der westliche Kampf gegen den IS in Syrien als Simulation durchschaubar und damit sinnlos geworden. Deshalb werden derzeit die Kulissen umgebaut, mit dem Ziel, den Schein wiederherzustellen. Frau Wagenknecht spielt in der Scharade ihren Part, jedenfalls diesmal.
Du denkst zu kompliziert. Die öffentliche Meinung wird durch die MSM bestimmt.
Laut MSM befindet sich die westliche Allianz im Antiterrorkampf gegen den IS. Und auch die Russen mischen – auf der „falschen“ Seite mit.
Das ist die offizielle Darstellung und auf die kann Wagenknecht auch nur reagieren.
Sage ich doch. Der Kampf des Westens gegen den IS in Syrien ist Schein, und die Debatte über seine Zulässigkeit ist, entsprechend, eine Scheindebatte. Daß Frau Wagenknecht auf die offizielle Darstellung nur reagieren könne, glaube ich indes nicht. Sie könnte es nämlich auch bleiben lassen. Hält man das militärische Engagement des Westens gegen den IS in Syrien für eine Simulation und schließt man die Sehnsucht nach einem Weltkrieg als Motiv (jedenfalls der maßgeblichen Akteure) ebenfalls aus, bleibt nur eine Erklärung: Der militärische Aufmarsch dient als eine Art Spanische Wand, hinter der sich genau das Gegenteil vollzieht – der Rückzug aus Syrien und die (zumindest einstweilige) Aufgabe des Plans, den syrischen Staat zu zerschlagen.
Anders gesagt, das militärische Bramarbasieren ist Kosmetik zur Gesichtswahrung. Es mag politisch klug und sogar verantwortungsvoll sein, mit Debattenbeiträgen die Spanische Wand zu stützen und zur Kosmetik beizutragen. Aber man sollte wissen, was gespielt wird.
@ Exprofi
Das siehst du völlig richtig, Wagenknecht stellt die Luftangriffe der Russen auf dieselbe Stufe wie die der NATO-Länder. Das ist aber völlig erklärlich, denn sie hat sich mehrmals über den „blutigen Diktator Assad“ geäußert, sie übernimmt also die Argumentation des Westens. Kein Wunder, die allseits so lautstark gelobte angeblich Linke ist Sozialdemokratin, und das sagt eigentlich alles. Die Linke übt sich sowohl in der Ukraine-Frage als auch in der syrischen Angelegenheit in vermeintlicher Neutralität, obwohl aus der Geschichte bekannt ist, dass Neutralität immer indirekt Parteinahme und Unterstützung des Unrechts bedeutet, in diesem Fall der USA und ihrer nahöstlichen Trabantenstaaten. Du siehst also die Linke auf direktem Weg zum Mitregieren, denn dies ist Teil der Veränderung des linksparteilichen Standpunktes zur Kriegsbeteiligung.
Thu Dec 24 2015
•[l] Das ZDF hat vor ein paar Tagen eine Putin-Dokumentation namens „Machtmensch Putin“ ausgestrahlt. Der Titel lässt ja schon mal wenig Zweifel daran, ob es sich um eine unabhängig, überparteiliche und faire Berichterstattung oder um Klärschlammwerfen des CDU-Senders gegen Schröder-Freund Putin.
Aber bei allem Zynismus darüber, wie ernstzunehmen die journalistischen Standards des ZDF sind, das hier hatte ich nicht erwartet:
Ein vom ZDF beauftragter Filmemacher soll einen arbeitslosen Russen für die Aussage bezahlt haben, dass sich russische Soldaten in der Ostukraine befinden. Der Sender weist das vehement zurück.
Tsja, und soviel Vertrauen hat das ZDF halt schon anderweitig verspielt, dass man solche Anwürfe, selbst wenn sie von Russia Today kommen, nicht mehr einfach so als offensichtlich unglaubwürdig wegwischen kann.
Das russische Fernsehen hat „Igor“ wohl gefunden und als Trophäe präsentiert. Man kann ja viel über die Russen sagen, aber wenn die eine Trophäe präsentieren, dann hat normalerweise das schon Hand und Fuß.
Woher wissen wir denn, dass es sich um den selben Igor handelt, wenn das ZDF das Gesicht verpixelt hat? Nun, …
Daran, dass es sich bei Igor und Jurij um ein und denselben Mann handelt, besteht kein Zweifel. Der russische Sender zeigt die Aufnahmen des ZDF allerdings unbearbeitet, ohne verpixeltes Gesicht. Und er zeigt Momente vor und nach den Aufnahmen, die das ZDF ausstrahlte.
Oooooh, schweres Faul, liebes ZDF. Das ist euer Hitlertagebücher-Moment. Nehmt schon mal im dunklen Keller neben dem „Stern“ Platz. Krasse Scheiße.
http://blog.fefe.de/?ts=a882a896
Machst du hier Werbung für deinen Blog?
Ansonsten würde ich sagen, du hast das Thema verfehlt.
Und voll vorbei, ist auch daneben.
Werbung für seinen Blog? Du kennst fefe nicht, sonst würdest du sowas nicht schreiben.
Wenn Hr. Ungar meint, Scholastik und Deduktion, Hermeneutik und Dialektik gegenüberstellen zu müssen, verfehlt er den Kern der Auseinandersetzung.
Um was es hier geht, ist die Lehre vom guten und gerechten Krieg.
http://www.friedenspaedagogik.de/materialien/kriege/kriegsgeschehen_verstehen/krieg/gerechter_krieg/die_lehre_vom_gerechten_krieg
Die Transantlantiker vertreten hier lediglich die Meinung des Imperiums, dass es sich um einen gerechten Krieg handle. Diese Rechtfertigung brauchte man auch in Rom.
380 wurde das Christentum Staatsreligion und Anfang es 5. Jahrhunderts schuf Augustinus dann seine Lehre vom Gerechten Krieg und die Zwei-Reiche-Lehre.
Erst dadurch konnte man als Christ mit gutem Gewissen zugleich römischer Soldat sein und töten im Auftrage des Staates.
Wagenknecht lehnt nun indirekt die Unterscheidung zwischen gerechtem und ungerechtem Krieg ab, wenn sie die Opfer von Paris mit den Opfern des Syrienkrieges auf eine Stufe stellt.
Aus Sicht des Establishment muss diese Unterscheidung aber aufrecht erhalten werden, um Krieg überhaupt legitimieren zu können. Hebt man die Unterscheidung auf, ist der Westen genau das, als was er offiziell den IS betrachtet: Barbaren!
Ein verwundetes Tier ist angesichts des Todes immer gefährlich und unberechenbar.
Der Kapitalismus mag nicht am Ende sein, die USA als einzige ernstzunehmende Macht hingegen, schon. Der Vergleich mit dem verwundeten Tier bietet sich an und die Unfähigkeit des restlichen Westens, sich aus der unheilvollen Umklammerung zu befreien, erinnert an den berühmten Ast an dem man sägt, ohne daran zu denken, dass man noch darauf sitzt.
Dass die Linke in Deutschland unfähig ist, einen ernstzunehmenden Gegenpol zu den aktuellen irrationalen Handlungen der Regierungsmacht zu bilden, hat Gründe, die zum einen daran liegen, dass sie sich von Anfang an für jedes Hirngespinst der anderen rechtfertigen mußte, was andererseits sicher nicht der Genialität von Kohl und seiner „Truppe“ zuzuschreiben ist, sondern viel mehr dem gesellschaftlichen Problem, das auch heute für die unheimliche und ebenso irrationale soziale Ruhe sorgt: Ein sattes Volk, dem das Motto „Schlimmer kann’s nicht werden“ lieber ist, als die Erkenntnis, dass es noch gar nicht begonnen hat schlimm zu sein.
Diese Zeiten stehen uns nämlich noch bevor.
„Ein verwundetes Tier ist angesichts des Todes immer gefährlich und unberechenbar.“
Also, ich habe noch keine verletzte Schildkröte gesehen, die irgendwie gefährlich und unberechenbar wirkte.
Die Agonie kann auch ganz sanft verlaufen (z.B. DDR).
…noch keine verletzte Schildkröte gesehen, die irgendwie gefährlich und unberechenbar wirkte.
Schnecken sind es vermutlich auch nicht. Allerdings, können Schildkröten relativ eckelhaft beißen, was mich zu der Frage führt, ob Sie schon sehr viele lebensbedrohlich verletzte Schildkröten gesehen haben, oder nur ein wenig filosofieren wollten?
Die Agonie kann auch ganz sanft verlaufen (z.B. DDR).
Haben Sie diesen Eindruck, was den heutige Weg angeht? (z.B. Irak, Afghanistan, Syrien, Mali, Yemen, …) ?
ja, ich filosophiere ein bißchen. Du hast vom Standpunkte der Logik aus, eine Allaussage getätigt, die wie folgt lautet: Alle verwundeteten Tiere sind … ach egal.
Wenn ich dir nun ein verwundetes Tier aufzeige, das sich nicht so verhält, ist deine Aussage falsch. Wenn dir Regenwürmer lieber sind, … ?
Daher ist dein Vergleich nicht zutreffend.
Der Kapitalismus ist kein Tier, sondern eine Herrschaftsform. Und dass diese am Boden liegt, sehe ich nicht. Vielmehr nimmt er in Deutschland an Intensität zu. Er muss nach dem Ende des Alternativmodells keine Rücksicht mehr nehmen auf eventuelle Überläufer. Sein imperiales Machtspiel aber ist dasselbe wie vor 150 Jahren.
Ich finde deine Argumentation auch nicht stringent. Der Kapitalismus sei nicht am Ende, die USA schon und wir stünden erst am Anfang vom Ende. Ich finde, du könntest mir das mal erklären. Ich möchte dich zumindest darum bitten!
Wo ich Kontinuität sehe, siehtst du Entwicklung. Wie soll die USA am Ende sein, aber der Kapitalismus nicht? So schnell geht das neue Rom nicht unter. Wo siehst du es denn schwächeln? Staatsverschuldung? Na und?
Es geht doch fröhlich weiter. Dann kommt eine andere Währung. Soldaten brauchen sie auch immer weniger, da ihre Macht zusehends auf Maschinen, Überwachung und wie immer auf Lügen basiert.
„Die Linke in Deutschland“, wer soll das sein? Die Gewerkschaften sitzen im Boot des Kapitals. Den Generalstreik hat uns die Besatzungsmacht verboten und ist mit dem DGB auch nicht zu machen. Was hat Klaus Ernst mit Franz Steinkühler gemeinsam? Sie beiden fuhren Porsche. Was willst du dann erwarten? Nahles schafft das Tarifeinheitsgesetz und vorher Schröder die Agenda 2010. Das Merkel applaudiert.
Denk ich an Deutschland in der Nacht, … wird mir übel. Es sind ja nicht nur die Medien, die lügen. Das Medium ist nur der Vermittler.
Willkommen im Schweinesystem!
Schon gut, die Schildkröte war es nicht, um was es eigentlich ging. Hier gibt es aber keine angeschlagenen Tiere. Höchstens Schweine und die sind quietschfidel.
Du hast vom Standpunkte der Logik aus, eine Allaussage getätigt…
Und Du hast ein Einzelbeispiel als Beleg dafür eingebracht, dass ich falsch liege. Hättest Du an Tiger oder Dobermann gedacht, hätte alles gestimmt.
Es ist meine Schuld. Ich hätte „manche Tiere“ schreiben sollen, dann wäre mir aber das Vergnügen, Deine ausführlichen Antwort zu lesen, entgangen.
So oder so, eine Sackgasse.:-)
Der Kapitalismus ist kein Tier, sondern eine Herrschaftsform.
Danke, aber: Geschenkt.
Vielmehr nimmt er in Deutschland an Intensität zu.
was in Deutschland zunimmt, ist der sog. Raubtierkapitalismus. Dieser dürfte sich übernommen haben. Das ist zumindest meine Meinung, angesichts von Entwicklungen die z.B. in Griechenland, Spanien, Canada und auf der Königlichen Insel sichtbar werden.
Er muss nach dem Ende des Alternativmodells…
Du meinst wahrscheinlich den Kommunismus, schließt damit aber die Möglichkeit eines anderen „Gegenpols“ aus. Und ich glaube, da greifst Du zu kurz oder unterschätzt vielleicht ein wenig, was sonst noch in der Welt passiert.
Der Kapitalismus sei nicht am Ende, die USA schon und wir stünden erst am Anfang vom Ende.
Der Kapitalismus kann auch andere, sozialere Formen haben. Da Du vorhin 150 Jahre zurückblicktest, dürfte dir das nicht unbekannt sein. Selbst, wenn Du nur Deutschland im Blick hast.
Ich hatte nicht „…Anfang vom Ende“ geschrieben, sondern mich auf eine schlimmere Zeit als die heutige bezogen. Diese muss nicht mit einem Ende einhergehen: Tiefgreifende Änderungen tun es auch, solange sie mit Verzicht auf Seiten der Macht zu tun haben.
Wie soll die USA am Ende sein, aber der Kapitalismus nicht?
USA definiert sich als Hegemonialmacht. Insofern ist sie als solche am Ende, wenn der Herrschaftsanspruch nicht mehr behauptet werden kann, und dass kann er zunehmend schwerer.
Das Land wird nicht pleite gehen, klar.
… da ihre Macht zusehends auf Maschinen, Überwachung und wie immer auf Lügen basiert.
Es gab schon viele Machthaber, die sich auf Totalitarismus verlassen haben, also auf Überwachung, Zensur, Angst und Repression. Früher oder später erwies sich jedes dieser Systeme als Endlich, weil sie die Dummheit des Volkes voraussetzten und das Zahlenverhältnis außer Acht ließen.
“Die Linke in Deutschland”, wer soll das sein?
Genau. Es gibt in Deutschland keine linke Kraft. Das macht dass ungehemmte Agieren zunächst möglich.
Nachdem sich, die linken Kräfte um uns herum aber gebündelt haben werden, werden wir die Rechnung präsentiert bekommen, für alle unsere Fehlentscheidungen der letzten Jahre. Wenn ich diesbezüglich „wir“ schreibe meine ich Deutschland.
Die Zahlung werden allerdings auch „wir“ leisten, aber nur Du und ich.
Und das würde ich eine „schlimme Zeit“ nennen.
Es ist immer wieder atemberaubend, was die Dreckswanzen der Hurenpresse abzusondern imstande sind.
Dieses Exemplar von der FAschistenZeitung scheint ein ganz besonders schäbiges Element zu sein.
Man sollte seinen Namen nicht unter den Tisch fallen lassen, wenn mal die Zeit des Aufräumens kommen sollte..
Jeder muß entscheiden ob er dieser Masse der Kriegmacher zugehört.
Das Buch „Psychologie der Massen von Gustave le Bon 1911“ (Übers. Seite 106)
http://www.textlog.de/le-bon-psychologie.html
Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen wenden sie sich ab und ziehen es, vor den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen mag.
Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht stets ihr Opfer.
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Pure Hetzjagd gegen Wagenknecht. Da sie links ist kann man sie nicht in die rechte Ecke stellen wie Ken Jebsen und die vielen anderen Friedens – Freunde.
Danke an Frau Wagenknecht und G.E. Ungar
Das ist die „Periode des tiefen intelektuellen Terrorismus“ von der der irische Journalist Geraoid o Colemain vor kurzem sparch.
Man kann darüber sprechen ob es sich um Unschuldige oder Unbeteiligte handelt, aber darauf basierend festzulegen in welchem Fall Gewalt legitim ist und in welchem nicht ist an Menschenverachtung kaum zu übertreffen.
Wäre interessant zu wissen wie der gelernte Jesuit die Legitimationsfrage stellen würde, wenn die Bomben auf sein Dach fallen würden.
Bei genauer Überlegung ist Unbeteiligter in Zusammenhang mit einem Angriff irreführend, denn beteiligt ist man, in welcher Form auch immer. Dann stellt sich eher die Frage nach aktiver oder passiver Beteiligung und nach Schuld oder Unschuld. Dafür bedarf es keiner Jesuitenlehre, gesunder Menschenverstand genügt.
Promotion an der Jesuitenhochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main…
… das sagt doch alles, oder?
Der hat bei den besten gelernt und den Jesuiten-Schwur geleistet.
Er ist nicht Jesuit, sonst würde er S.J. hinter seinen Namen setzen. Er hat da „nur“ promoviert.
Via schnöden Mammon und damit gekaufte Medien werden wir am Nasenring durch die manege geführt.
Mammon führt USA, USA führen Europa und NATO und alle zusammen bescheren uns die Droge „gekaufte Medien“.
„Tatsächlich ist aber die EU seit dem Vertrag von Lissabon nicht nur eine Wirtschaftsunion, sondern nunmehr auch eine klar definierte Verteidigungsunion mit Beistandspflichten der einzelnen Mitglieder. Man bekennt sich zum Aufbau einer eigenen Armee und zur Möglichkeit, militärische Aktionen außerhalb der EU zu setzen. In dem Vertrag wird ausdrücklich auf die Zugehörigkeit einiger Mitgliedstaaten zur NATO Rücksicht genommen. Der Lissabonner Vertrag sieht zudem die Möglichkeit vor, dass eine Gruppe von Mitgliedern ein Bündnis schließt und in Abstimmung mit der EU oder auch nur nach Information der EU militärisch aktiv wird.“
Schon traurig, wie unsere Medien eingesackt wurden, von den eigentlichen Kriegstreibern dieser Welt. Die Macht mit der das geschieht läßt nichts gutes ahnen für uns alle. Hätte mir einen anderen Bockground für den Jahreswechsel gewünscht. Ukraine und NATO (siehe auch Montenegro), Syrien und Iran, Türkei und Saudi Arabien (siehe auch Jemen), wo kann das nur hinführen? Ich glaube, man ahnt es bereits!
Am Rande des Artikels:
Auch wenn es unpopulär ist: Die Bomben, die aus russischen Kampfjets purzeln und selbstverständlich auch Kollateralschäden (was für ein Begriff!) verursachen sind nicht besser als beispielsweise französische oder welchen Absenders auch immer. Den unschuldigen Toten, d.h. den jeweiligen Hinterbliebenen wird es egal sein, ob diese Bomben völkerrechtlich abgesegnet sind und die Zielauswahl den wirklichen Terroristen galt.
Deshalb sei darauf hingewiesen, dass die hier zu Recht gefeierte Sahra Wagenknecht selbstverständlich auch dezidiert gegen das russische Bomben steht! Wie ich finde, gehört dieser Hinweis dazu. Es kann nun einmal keine guten und keine bösen Bomben geben.
Es ist natürlich schwierig, angesichts des maßlosen Unheils, das der so genannte Westen, allen voran die USA auf diesem Globus anrichten und dem vergleichsweise winzigen Anteil Russlands daran in der einzelnen Bewertung dann nüchterne Objektivität walten zu lassen. Trotzdem. Nur nebenbei – ich bin bekennender Russland- und Putin-Versteher.
@euroliner
Ich glaube, dass Niemand bezweifelt, dass auch durch russ. Bomben Zivilisten zu Schaden kommen. Sahra Wagenknecht kann gerne auch genau das laut sagen – nur was ich an Sahra Wagenknecht ‚kritisiere‘ ist, dass sie auch keine Lösungsvorschläge bringt! Und auch ihre Ansage, dass durch die Bombardements der IS nur gestärkt wird, ist nur ein „loser Satz“ – wie sieht denn für sie die Alternative aus? Warten bis ALLES unter IS-Kontrolle ist weil der IS keine Opfer produziert und im Nahen Osten Halt macht?
Fakt ist, dass immer wieder verhindert wird, der Öffentlichkeit echte Fakten zu bringen, WER ist der IS, WER finanziert ihn, WER sind ganz konkret die Hintermänner und Strippenzieher?!
Die „Kämpfer“ des IS sind nur Kanonenfutter, die für (relativ) wenig $ das für alle sichtbare Ausmaß dieses Kriegs darstellen und sie werden von unseren Medien dem gemeinen Europäer als DIE Gefahr präsentiert! Doch , die erhalten ihre Befehle und führen die aus. Die gefährlichsten IS-Leute sind immer noch im Schutz der Anonymität und weder unsere Regierung(en) noch unsere Medien werden sich damit befassen, wer da die echten Strippen zieht – aber genau das wäre nötig damit nicht weiter Unschuldige/Unbeteiligte sterben müssen!
Darauf werden wir noch lange warten – auch Sahra Wagenknecht hat sich wohl noch nicht mit dieser Thematik intensiv beschäftigt.
Also jetzt reichts….
Wenn DuSie @Euroliner das nicht kennst oder wahr haben willst bitte mal hier ansehen.
Syrien Angriff Entscheidung im Bundestag.
Sahra Wagenknecht: „Es ist eine Lüge, dass dieser Kriegseinsatz den IS schwächen wird“.
!!!!!!!!!!!!!! EINE KLARE ABSAGE AN GEWALT UND KRIEG !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
@Ben
Was hast du denn genommen?!? Oder Legastheniker? Genau davon rede ich doch.
@Steffi
Die Absage an militärische Gewalt ist ja in solche Konflikten (wie diesem mit dem IS-Phänomen), aber auch in anderen Konflikten und Kriegsszenarien nie wirklich versucht worden. Also kann niemand wirklich wissen, also weder falsifizieren noch verifizieren, ob ein Gewaltverzicht militärischer Art das jeweilige Problem lösen helfen würde. Dafür ist klar, dass der militärische Weg in der Regel immer mehr Gewalt produziert und, bis auf wenige Ausnahmen, nichts wirklich löst. Wegen den wenigen Ausnahmen bin ich übrigens kein Pazifist.
So gesehen kann man Sahra Wagenknecht nicht anhängen, sie habe keine Lösungen anzubieten. Natürlich hat sie das: Im Verbund mit dem Verzicht auf die militärische Karte den IS finanziell austrocknen und damit erledigen. Dies sei innerhalb eines Monats möglich, wie ernst zu nehmende Stimmen meinen. Die Türkei, Saudi Arabien, Katar – bis hin zu den USA (die den IS aus strategischen Gründen natürlich nicht wirklich bekämpfen wollen); diese Länder müssten ihre Unterstützung für den IS einstellen! Das wird schwer angesichts der geopolitischen Interessen des Westens, um es mal so naiv zu formulieren. Gut, so mag man Wagenknecht vielleicht Blauäugigkeit unterstellen. Allgemeiner Konsens mindestens in der Gegenöffentlichkeit bleibt trotzdem: Militärisch ist der IS nicht zu besiegen.
@ Steffi
Gib mal immer der Mainstreamdreckspresse recht. Auf N24 lief heute auf dem Band:
„Russische Angriffe s o l l e n vielfache Kollateralschäden verursacht haben.“
Falls dir da nicht schlecht wird, mit den Hetzern von N24 auf einer Linie zu sein, hast du einen guten Magen.
@Wurzelzwerg
Bist du sicher, dass du Steffi antworten wolltest oder doch eher mir? Andererseits haben weder Steffi noch ich der Mainstreamdreckspresse irgendwo Recht gegeben.
Ich verstehe dich sowieso nicht: Willst du etwa ableugnen, dass auch russische Bomben Kollateralschäden hinterlassen? An dieser schlichten Tatsache ändert doch nichts, dass die westliche Propaganda in dieser Angelegenheit singulär gegen Russland hetzt und alle anderen Mit-Bomber verschweigt (bei vermutlich wesentlich höheren Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung). Dennoch: was bitte macht dadurch das russische Bomben besser?
@ euroliner
Du hättest völlig recht, dass auch russische Bomben „Kollateralschäden“ verursachen könnten – falls russische Bomben auf die syrische Zivilbevölkerung geworfen würden.
Das genau aber tun die russischen Bomben nicht, sondern die russische Luftwaffe
bombardiert gezielt nicht nur den IS, sondern auch Al-Nusra usw. usw. Wenn also Amnesty Internation und Obama ohne jeden Beweis behaupten, in Syrien entstünden durch die russischen Luftangriffe „Kollatalschäden“ unter der syrischen Bevölkerung, so ist das eine Lüge. Und wer sie weiterverbreitet, lügt ebenfalls. Und das Geschmäckle obendrauf ist ja noch, dass Obama weiterhin behauptet, die US-Luftwaffe würde alles tun, um „Kollateralschäden“ unter der syrischen Bevölkerung zu vermeiden. Du und Steffi, ihr habt nicht Ende gedacht, vielleicht fehlen euch Informationen, was ich nicht weiß, aber ihr tragt ohne jeden Beweis absichtlich oder unabsichtlich die Lügen der USA weiter. Und das ist der Vorwurf, den ich euch mache.
@ euroliner, Steffi
Diesen Vorwurf mache ich natürlich in erster Linie Sahra Wagenknecht. Sie spricht mit großer Emphase vieles aus, das ich sehr wohl unterstütze, aber wenn sie die Bombardements der russischen Luftwaffe mit denen der NATO gleichsetzt, die tatsächlich die syrische Bevölkerung töten, dann erweist sie sich als die typische Sozialdemokratin und ist nicht die heilige Jeanne d’Arc, für die sie nicht nur von euch gehalten wird. Auch die originale SPD spricht ja manchmal durchaus Wahres aus, trotzdem vermischt sie Wahres mit Unwahrem, wodurch am Ende noch immer eine Lüge entsteht. Und genau das tut Sahra Wagenknecht. Sie empört sich auf rein „allgemein menschlichem Gebiet“, setzt den Konjunktiv „Was wäre, wenn?“ als Indikativ gegeben voraus, und das ist ihre Lüge. Damit begibt sie sich in Kumpanei mit Amnesty International und vor allem mit der US-Regierung unter Obama, und alles, was sie sonst noch an Richtigem sagt, nimmt sie dadurch indirekt zurück bzw. schwächt sie ab. Sie beschuldigt ohne jeden Beweis, allein aus der Vermutung heraus, wie die US-Administration Russland des Tötens von syrischen Zivilisten. Es ist bedauerlich für uns alle, dass es im Bundestag keine Partei gibt, die in der Lage und willens wäre, die Situation in Syrien realistisch einzuschätzen und das deutsche Volk vor Schaden zu bewahren. So weit geht nämlich die Verantwortung der Politik, und so viel kann ein kleiner Wagenknecht-Nebensatz über grundsätzliche Fragen von Krieg und Frieden offenbaren.
„Damit begibt sie sich in Kumpanei mit Amnesty International und vor allem mit der US-Regierung unter Obama, und alles, was sie sonst noch an Richtigem sagt, nimmt sie dadurch indirekt zurück bzw. schwächt sie ab. “
Von mir keine Widerrede. Da hat er recht, der Zwerg.
@Wurzelzwerg
Den Schuh, den du mir da hinstellst, ziehe ich freilich nicht an, da er mir nicht passt. Es bleibt selbstverständlich ohne jedes Wenn und Aber dabei, dass Bombardements immer Kollateralschäden hinterlassen. Was ist denn das für ein hanebüchener Unsinn, ja mehr noch, was ist das für eine groteske Propaganda, Bomben könnten chirurgisch präzise vom Himmel fallen? Ist ja unfassbar. Nicht ich, sondern du scheinst den Kern nicht zu begreifen, um den es Wagenknecht, auch dem Todenhöfer oder Drewermann geht (ich weiß, die blicken alle nicht durch für dich): Das GANZE Gebombe wird zu nix führen als nur zu noch mehr Leid, Flucht, Zerstörung und der Geburt neuer Terroristen. Und unter diesem Gesichtspunkt ist es nun mal shitegal, wer da bombt. Der ZWEITE Blick soll und muss dann natürlich der Propaganda gelten. Und an dieser, aber nur der zweiten Stelle ist dann selbstverständlich darüber zu reden, welche Partei zivile Opfer möglichst vermeiden will, welcher zivile Opfer sch…egal sind und welche Partei ganz bewusst zivile Opfer ins Visier nimmt. Natürlich.
Über AI musst du mich übrigens auch nicht belehren. Ach ja, Thema Belehrung: Ich wünschte, du könntest zumindest mir gegenüber auf diesen Duktus verzichten. Auch wenn’s dir freilich schwer fällt. Echt, ich bin da superallergisch. Auf was du zusätzlich, meine große Bitte, verzichtest, ist, mir zu unterstellen, ich würde lügen. Was bildest du dir eigentlich ein?
@ euroliner
Tut mir ja sehr leid, dass du superallergisch bist, wenn man dich korrigiert, wenn du dich im Dschungel von Falschinformationen verirrst. Bei Steffi verwundert mich das nicht, bei ihr sind wir ja einiges schon gewohnt, aber warum trötest du nach? Ich habe nirgends behauptet, dass nicht auch russische Bomben Kollateralschäden verursachen können. Na, selbstverständlich können sie das, es kommt aber darauf an, wo sie abgeworfen werden. Was ich geschrieben habe, war: Die russischen Bomber bombardieren keine Städte und auch keine Dörfer, in denen Menschen wohnen, sondern sie bombardieren gezielt Verbände des IS und anderer militärischer Ansammlungen islamistischer sogenannter Milizen. Dabei ist es schon räumlich unmöglich, Unbeteiligte zu treffen, denn die russischen Kampfpiloten haben Befehl,, dass sie eben keine Zivilbevölkerung treffen, indem sie bewohnte Städte und Dörfer nicht bombardieren. Das aber behauptet Amnesty International, Obama und Kerry, und Sahra Wagenknecht unterstellt das ebenfalls den russischen Kampfpiloten. Und wenn du den Unsinn wiederholst, dann stellst du dich sehr wohl in eine Reihe mit diesen Leuten, die wider besseren Wissens die Welt anlügen. Und wer da mitmacht, aus welchen Gründen auch immer, lügt mit, der macht mit bei der Propaganda gegen Russland. Jetzt kapiert? Und jetzt überleg mal, warum solche Lügen aus den USA kommen und warum eine Sahra Wagenknecht sie nachbetet. Und noch was: Spar dir die beleidigte Leberwurst, dafür fehlt jede Begründung.
Ich mag Wagenknecht, auch wenn ich nicht mit Ihrer Einstellung übereinstimme.
Sie kommt mir glaubwürdiger vor, als zum Beispiel Oppermann in der Behandlung der
Edathy Affäre. Das klang damals nach einem Insider-Wissen! Absolut schmierig!
Oder die Grünen unter Fischer bei der Beendigung der längsten Friedensperiode Deutschlands mit Bomben auf Serbien!
Jedes unbeteiligte Opfer ist unschuldig.
Doch Paris ist schon ein besonderer Fall. Wer sind die Täter? Wenn diese Ausweisdokumente drapieren, stinkt es, wenn Politiker in einer abgeriegelten Seitenstraße einer Millionendemonstration vorangehen, Charlie Hebdo, ist das eine widerliche Presseschau. Beis so einer Demonstration braucht man nicht nach den Urhebern der Attentate zu suchen. Das beweist die Insideraktion, denn Hollande war in Frankreich am Ende. Er hat es so gemacht wie Bush: Menschen in einer Insider-Aktion 9/11 umbringen lassen um Krieg zuführen!
Natürlich eine Verschwörung, da gebe ich recht aber mittlerweile keine Theorie
Die linke Bundestagsfraktion unterliegt genauso dem transatlantischen Diktat wie die anderen Parteifraktionen auch. In öffentlichen Bekanntgaben vrmeiden sie es tunlichst, offene und begründete Unterstützung für die andere Seite (Russland, Syrien etc.) zu signalisieren. Außerdem kann man ja auch mal Krieg Krieg nennen, und nicht Terror – ich muss da immer an den Usprung des politischen Gebrauchs dieses Wortes denken; nämlich in der Jakobinerphase der franz. Revolution.
Wer einmal an den Trögen sitzt, tut auch alles, um dort zu bleiben.
Krieg ist wenn zwei annähernd gleichstark bewaffnete Feinde sich bekämpfen.
Das ist aber nicht der Fall, wenn Islamisten und Atlantisten sich nicht direkt gegenseitig, sondern hautsächlich die jeweillge Zivilbevölkerung mit Bombenterror bekämpfen, beides ist Terror!
Genauso ist es ! Schließlich möchten die Linken auch mal an die Posten und Pöstchen im Bund heran, da weiß man natürlich, welche Diktion angesagt ist, um die wahren Mächtigen, die man natürlich kennt, nicht zu verprellen. Was hat man z.B. für ein Bohei um Ramelow als thüringischen MP gemacht, seit der so schön artig und brav in Erfurt agiert ist auf einmal Ruhe im Puff und kein Hahn kräht mehr danach. Andererseits darf man natürlich sein Stammpublikum nicht vor den Kopf stossen, d.h. ein gewisses Maß an klassenkämpferischer, antiimperialistischer ( was immer das sein mag ) Rhetorik muss natürlich sein, ich finde, der Spagat gelingt Wagenknecht eigentlich ganz gut.
MfG
@ darkmoon
Hundertprozentig ins Schwarze getroffen!
Sahra Wagenknechts Stellungnahme zu den Anschuldigungen:
http://www.jungewelt.de/2015/12-30/083.php
Gute Antwort, daher hier auch nochmal als Zitat:
Am Dienstag reagierte Sahra Wagenknecht mit einem Eintrag auf ihrer Facebookseite:
Was für ein Aufschrei in den etablierten Parteien, nur weil ich die Verlogenheit der westlichen Politik benenne: Natürlich ist es kein geringeres Verbrechen, unschuldige Zivilisten in Syrien mit Bomben zu ermorden, als in Pariser Restaurants und Konzerthäusern um sich zu schießen. Es gibt keine Toten erster und zweiter Klasse. Und es ist eine Lüge, dass die Bombardierungen Syriens wenigstens dabei helfen würden, den IS zu schwächen. Sie stärken ihn. Den Politikern, die über diesen Einsatz entschieden haben, ging es um ganz andere Ziele. Den USA und der Türkei ist bis heute das Ziel, Assad zu stürzen, sehr viel wichtiger als das, den IS zurückzudrängen. Der französische Präsident Hollande hat die Ausweitung der Luftschläge vor allem deshalb vorangetrieben, um sich gegen den erstarkenden Front National von Frau Le Pen zu profilieren. Und die deutsche Regierung, deren Euro-Politik eine Mitverantwortung für die erstarkende Rechte in Frankreich trägt, wollte Holland einen Gefallen tun. Aus solchen absurden Gründen müssen jetzt in Syrien Frauen und Kinder im Bombenhagel sterben. Und das soll kein Terror sein? Es ist schon bezeichnend, wer sich jetzt alles über diesen Vergleich aufregt. Da sind sie in heiliger Empörung vereint: vom SPD-Mützenich bis zum CDU-Wellmann, vom grünen Özdemir bis zum AfD-Gauland. Was für eine Heuchelei! Wissen sie wirklich nicht: Ohne den Irak-Krieg gäbe es den IS nicht. Ohne die Bombardierung Libyens und die Destabilisierung Syriens wäre er längst nicht so stark geworden. Der Westen, vor allem die USA, haben dieses Monster mit ihren Kriegen großgemacht. Mit dieser verlogenen Politik muss endlich Schluss sein. Terror lässt sich nicht mit Terror besiegen!
Das scheint dem Kommentator der FAZ noch nicht eingegangen zu sein, dass der sogenannte Krieg gegen den Terror selbst Terror ist. Das hat Sahra Wagenknecht völlig richtig bemerkt. Den „blutigen Diktator Assad“ allerdings werde ich ihr nicht verzeihen, zeigt das doch, dass die Partei Die Linke nicht nur im Fall der Ukraine, sondern auch im Fall Syriens eine „neutrale“ Stellung beziehen will, sozusagen aus den Wolken auf die dummen Menschlein herabsehen und Dudu! machen will, und damit letztlich den staatlichen Terror unterstützt, den Sahra Wagenknecht anprangert.
Das ist leider die linke Schizophrenie.
Jeder Krieg ist Terror, in jedem Krieg gibt es die meisten Opfer unter der unschuldigen Bevölkerung, wenn die Staatslenker ihre Eroberungskriege führen. Die „moderne“ Bezeichnung der NATO „Kollateralschäden“ will lediglich das Terrormoment vor der Öffentlichkeit verschleiern – es sind Tote, es ist immer die unbeteiligte Bevölkerung des überfallenen Landes, die am meisten leidet. Es sind keine „ritterlichen“ Kriege, es gibt keine „ritterlichen“ Kriege.
Der FAZ-Kommentar unterscheidet nun fein: Da sind die 130 Pariser Terroropfer.
Die müssen lt. Hollande, der vor allem innenpolitische Beweggründe hat, gerächt werden. Und dann setzt sich die „Wertegemeinschaft“ mit allem Mordszeug moderner Kriegsführung in Bewegung und bombt Tausende Tote herbei, die nichts, aber auch gar nichts mit den Pariser Attentaten zu tun haben, sondern die „Wertegemeinschaft“ selbst, die den IS überhaupt erst in die Lage versetzt hat, in Paris Anschläge begehen zu können. Was für verlogene Rhetorik dieses FAZ-Lohnschreibers!
Und dass die Bundesregierung die AWACS-Monster einsetzen will (die ja nicht selbst schießen!) ohne das Plazet des ohnehin willigen Bundestages einzuholen, schreit geradezu nach Protest. Protest nicht nur dieser lahmarschigen Bundestagsopposition, sondern unseren Protest, den auf der Straße! Gegen diesen Krieg gegen den Terror, der die Gefahr des großen Krieges wie auf einer Spirale auf die Spitze treibt!
Unschuldige Opfer vs. Unbeteiligte Tote – Scholastik in der FAZ
müsste das heissen.
Ja es ist Erschreckend , was Leitmedien im 21Jh. abdrucken , nur um jemanden zu beleidigen der nicht der politischen Agenda folgt. Da werden Spinner vorgelassen , die kirchliche Wissenschaft des 13Jh. praktizieren , gäbe es Heute noch Hexenverbrennuing, hätte der Journalist zur Verbrennung von Wagenknecht aufgerufen.
@ Jens E Hexenverbrennungen gibt es auch Heute noch. Nur werden diese nicht Physisch sondern Psychisch verbrannt( lächerlich gemacht)
Außerdem haben Journalisten mit starken wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, es sei denn sie lecken die Stiefel Ihrer Herausgeber oder gehören zu den wenigen Starjournalisten der Öffentlich rechtlichen Medien.
Doch diese stecken im Hintern des Amerikanischen Zeitgeistes! Unqualifizierte Empfindung meinerseits.
Als John Swinton Herausgeber der New York Times 1880 in den Ruhestand ging, vorher durfte auch er es nicht sagen, kamen folgende Worte aus seinem Mund:
»Eine freie Presse gibt es nicht. Sie, liebe Freunde wissen das, und ich
weiß es gleichfalls. Nicht ein einziger unter Ihnen würde es wagen, seine
Meinung ehrlich und offen zu sagen. Das Gewerbe eines Publizisten ist es
vielmehr, die Wahrheit zu zerstören, geradezu zu lügen, zu verdrehen, zu
verleumden, zu Füssen des Mammon zu kuschen und sich selbst und seine Rasse
um des täglichen Brotes willen wieder und wieder zu verkaufen. Wir sind
Werkzeuge und Hörige der Finanzgewalten hinter den Kulissen. Wir sind die
Marionetten, die hüpfen und tanzen, wenn sie am Draht ziehen. Unser Können,
unsere Fähigkeiten und selbst unser Leben gehören diesen Männern. Wir sind
nichts als intellektuelle Prostituierte.«
Hat sich der Journalismus wirklich geändert?