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tplogoDer geübte Blick erkennt auf Anhieb gutes Handwerk. Das gilt nicht nur für ein schönes Möbel, Architektur oder die perfekte Linie eines stimmigen Automobils, sondern auch für Literatur und Journalismus.

Wenn man sich tagtäglich durch den Dreck billigster politischer Propaganda wühlt, deren inhaltliche Agitation so primitiv ist wie die äußere handwerkliche Form, dann ist man in höchstem Maße dankbar, eine journalistische Perle zu entdecken, bei der Herz und Verstand auf hohem Niveau im Einklang sind und obendrein durch sprachliche Meisterschaft gekrönt werden.

Ein solches Sahnestück exzellenten Journalismus liefert Katrin McClean aktuell auf Telepolis. Dort berichtet sie über eine Charme-Offensive des unter Druck geratenen SPIEGEL, der sie und andere Kritiker und Fans zur Gespächsrunde eingeladen hatte. Was sie schreibt ist nicht nur scharfsinnig, reflektiert und von humanistischer Haltung geprägt, sondern handwerklich so gelungen, dass das Lesen eine reine Freude ist. Kein Wunder, denn die friedensaktive Autorin ist u.a. Tutorin für kreatives Schreiben und hat Romane und Kinderhörspiele veröffentlicht.

Kritiker zu Gast beim Spiegel
Katrin McClean 15.10.2015

Ein Dinner mit den Überzeugten

Erster Gang – Kritik im Bremsvorgang

Ein Spiegel-Redakteur reagierte Anfang des Jahres auf die anschwellende Leserkritik an seinem Magazin mit einer Charme-Offensive und lud im Juni 2015 zum ersten Mal 100 Leser, die ihm kritische Mails geschickt hatten, zu einem Dinner ein. Und weil ihm der Abend so gut gefiel, wird die Veranstaltung wiederholt, und weil auch ich ihm eine lange kritische Mail geschrieben habe, traf mich das Losglück und ich gehöre zu den auserwählten Gästen.

Ob dem Gastgeber bekannt ist, dass ich vor gut einem Jahr eine Protestdemonstration vor seiner Arbeitsstätte organisiert habe, nachdem der Spiegel das hetzerische Titelblatt „Stoppt Putin jetzt“ anlässlich der Katastrophe von MH17 veröffentlicht hatte, weiß ich nicht.

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Katrin_McClean_Youtube525Friedensaktivistin Katrin McClean über einseitige Berichterstattung der deutschen Medien