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Eric Zuesse ist Historiker, Ge­schichts­forscher und Autor. Seine jüngsten Bücher sind: They’re Not Even Close: The Democratic vs. Republican Eco­no­mic Records, 1910-2010 und CHRIST’S VENTRILO­QUISTS: The Event that Created Christianity.

Die USA lassen Bomben fallen.
Die EU bekommt die Flüchtlinge
& die Schuld. Das ist Irrsinn.
von Eric Zuesse 07.09.2015                              Übersetzung FritztheCat

Im Jahr 2011 begannen die USA in Libyen mit der Bombardierung. Um den pro-russischen Diktator Muammar Gaddafi zu entfernen. Und die EU zerreißt es fast vor lauter schlechtem Gewissen ob der Reaktion der europäischen Länder auf die Flüchtlingskrise, die durch die amerikanische Bombardierung Libyens und später Syriens ausgelöst wurde. Europa bekam auch Flüchtlinge ab wegen der von Amerika finanzierten Bombardierung der Ostukraine. (diese Bombardierung, welche die von Washington eingesetzte anti-russische Regierung eine „Anti-Terror-Operation“ nennt, oder „ATO“, macht die Einwohner des prorussischen Teils der Ukraine – die den Umsturz vom Februar 2014 ablehnen – zu „Terroristen“. Daher kann man sie auch bombardieren, sogar mit Brandbomben.)

Und trotz dieser Millionen, von den USA zu verantwortenden, Flüchtlingen nach Europa erlauben die europäischen Länder immer noch die Stationierung von US-Truppen auf europäischem Boden. Jahrzehnte nachdem der Existenzgrund der NATO (der Schutz Europas vor einer kommunistischen Invasion aus dem Osten) verschieden war. (Das Gegenstück der NATO, der Warschauer Pakt, hatte sich 1991 wie die Sowjetunion aufgelöst – aber die NATO machte weiter und warnt ständig vor der „russischen Bedrohung“, so wie damals vor der sowjetischen Bedrohung. Als hätte es nach dem Zusammenbruch des Kommunismus keine Veränderung gegeben. Als wären die ideologischen Gründe für den Kalten Krieg von Anfang an falsch gewesen.) Auf diese von Amerika geschürte Feindseligkeit der Europäer gegen Russland antwortet jetzt Russland. Die jetzt anti-russischen Kriegsspiele der NATO gegen Russland werden als Vorbereitung auf einen zunehmend möglichen Angriff der NATO auf Russland von russischen Verteidigungsmanövern erwidert.

Daher ist diese Flüchtlingskrise eine Folge der ausgeprägten amerikanischen Neurose gegen Russland – eine Neurose bei der die EU mitspielt und jetzt sauber darunter leidet. Nicht nur weil sie den russischen Handelspartner verloren haben. Aber mit dem Zustrom von Millionen von Flüchtlingen, den der Neue Kalte Krieg auslöste. Diese Krise wurde nicht durch russische Verteidigungsspiele gegen eine zunehmend aggressive NATO ausgelöst. Sie wurde ausgelöst durch US-Aggressionen welche die EU immer noch unterstützt.

Gehen wir zurück zum Anfang dieser Krise:

Der großartige Investigativ-Journalist Christof Lehmann titelte am 7. Oktober 2013 auf der news site „nsnbc“: „Hochrangige amerikanische und saudische Regierungsvertreter verantwortlich für Chemiewaffen in Syrien“. „Die Indizien führen direkt ins Weiße Haus, zum Generalstabschef Martin Dempsey, zum CIA-Direktor John Brennan, zum saudischen Geheimdienstchef Prinz Bandar und zum saudischen Innenminister.“ (Die USA sind seit 1945 mit der saudischen Königsfamilie verbündet) Lehmann diskutiert den Chemiewaffeneinsatz am 21. August 2013 in Ghouta, einem östlichen Vorort von Damaskus. Jenes Verbrechen, das Präsident Obama als seine Grundlage für den Bombardierungsplan gegen Syrien benutzte. Um den pro-russischen Diktator Syriens, Bashar al-Assad, den Obama für den Angriff verantwortlich macht, zu entfernen. Ähnlich wie ein weiterer großartiger Journalist, Seymor Hersh, ergab Lehmanns Untersuchung, dass die USA den Gasangriff vorbereitet haben, und dass in Wahrheit islamistische Dschihadisten den Anschlag verübten. Diese Dschihadisten wurden in Syrien von den USA beliefert, über die Türkei. Lehmann berichtete:

„Nach der Niederlage der hauptsächlich von Katar unterstützten Kräfte der Muslimbruderschaft und der Freien Syrischen Armee (FSA), die im Juni/Juli 2012 durch libysche Kräfte verstärkt wurden, hat sich die Achse USA-Saud verstärkt. Nicht kooperierende, von Katar geführte Brigaden wurden zurückgezogen, weil sie die neue Befehlsstruktur nicht akzeptierten. Der Einfluss salafistisch-wahabistischer Kämpfer in Syrien wurde in einem Bericht der „International Crisis Group“ dokumentiert. Titel der Studie: „Tentative Jihad“ (Zaudernder Dschihad)

Der Bericht von Hersh ergänzt Lehmann, indem er eine überzeugende Bestätigung des britischen Geheimdienstes liefert, wonach der Chemiewaffenangriff unmöglich von Kräften Assads ausgeführt worden sein kann. Aber die Briten hielten natürlich den Deckel auf diese Lüge Obamas. Schließlich ist Cameron in Syrien und Libyen genauso ein Schößhündchen für Obama wie es Tony Blair im Irak und in Afghanistan für George W. Bush war.

Der Libyen-Feldzug hat Libyen in einen gescheiterten Saat verwandelt. Das gleiche passiert mit dem Syrien-Feldzug (der Ukraine-Feldzug geht in die gleiche Richtung), und Europa bekommt als Quittung die Flüchtlinge.

Der wunderbare Journalist John Pilger hat die von Obama und seiner Außenministerin Hillary Clinton absichtlich ausgelöste schreckliche Katastrophe über das libysche Volk am besten zusammengefasst. „Im Jahr 2011 flog die NATO 9.700 „Kampfeinsätze“ gegen Libyen. Mehr als ein Drittel davon waren zivile Ziele. Es wurde Uranmunition verwendet. Die Städte Misurata und Sirte lagen unter Flächenbombardement. Das Rote Kreuz fand Massengräber und UNICEF berichtete, dass ‘die meisten (der getöteten Kinder) unter zehn Jahre alt waren’.“
Das waren internationale Kriegsverbrechen, und es wird nie zu einer Anklage kommen. Hillary Clinton war ganz aufgeregt und stolz auf ihren und Obamas Erfolg mit der Tötung Gaddafis („We came, we saw, he died! (Gelächter)“). Wie viele Menschenleben dabei draufgingen war egal. Europa bekommt den amerikanischen Wirbelsturm zu spüren.

An anderer Stelle habe ich erläutert, dass alle drei Bombardierungsvorhaben Teil eines Versuches der Obama-Regierung und des saudischen Königshauses sind: Europas Hauptversorgungsrouten für Erdgas und Öl aus Russland weg und zu den Sauds und den anderen arabischen Königsfamilien hinzuleiten.

Vielleicht kann mal ein EU-Führer erklären, warum seine Länder nicht einfach die NATO rausschmeißen und sich mit Russland verbünden. Das würde den islamischen Dschihad aufhalten, der von den königlichen Familien der arabischen Ölstaaten finanziert wird. Das würde auch den Zufluss an Flüchtlingen beenden. Und sie sollten sich dem aufstrebenden Wirtschaftsgiganten Eur-Asien zuwenden und ein Teil davon werden. Das würde das zerbröselnde amerikanische Imperium in den Schatten stellen und es zu Fall bringen. Dann wäre Schluss mit der weltgrößten einzelnen Bedrohung für den Frieden – und dem Weltmeister im Führen von endlosen Kriegen.

Oder werden die EU-Führer von Amerika bezahlt? Warum sonst sollte Angela Merkels Deutschland 2012 den dschihadistischen Rebellen in Syrien mit Spionage ausgeholfen haben? (Merkels Spione sind gleichzeitig gegen Sahra Wagenknecht und andere MdBs tätig. Die sind gegen die anti-russische Politik Merkels). Das allein macht Merkel schon mitschuldig für den Ansturm von Syrern, die in Deutschland oder anderen europäischen Ländern Zuflucht suchen. Das Ausmaß an Korruption ist vielleicht nicht messbar. Aber die Scheinheiligkeit dahinter ist ganz sicher untragbar.

Also, warum lassen sich Europas Wähler das gefallen? (Warum ist beispielsweise Sahra Wagenknecht nicht Kanzlerin?) Warum sind solche amerikanischen Schoßhündchen wie Merkel an der Macht? Warum werden die nicht aus den Ämtern gejagt? Das Volk leidet ziemlich unter ihnen. Europa wird durch sie zerstört – durch amerikanische Agenten.

Wissen die Europäer denn nicht was passiert? Und warum? Sich aus dem US-Joch zu befreien ist kein Nationalismus; nicht ultra-rechtes; es ist Patriotismus; es ist Fortschritt und nicht Rückschritt. Es wäre der Blick nach vorne, nicht nach hinten. Es wäre der Dienst am Volk, den sie geschworen haben. Es wäre echte Demokratie. Amerika ist nicht mehr das Land mit dem Marshall-Plan. Dieses Land gibt es leider nicht mehr. Es wurde von einer neuen Gruppe übernommen und die ist auf ein Imperium versessen. Oder wie Obama selbst so arrogant sagte: „Die Vereinigten Staaten sind und bleiben die unverzichtbare Nation.“ Und er versprach, dass es so bleibt: „Das galt für das vergangene Jahrhundert und es wird für das kommende Jahrhundert gelten.“ (Wenigstens hat er kein Tausendjähriges Reich vorhergesagt. Ganz so böse ist er doch noch nicht.)

Er sagte, dass das US-Imperium für mindestens ein weiteres Jahrhundert bestehen muss. Halten die europäischen Völker das wirklich für zumutbar? Besonders wo sie jetzt sehen wohin das führt? Echtes Mitgefühl für Flüchtlinge würde einen Rauswurf der USA aus der EU beinhalten. Und ein Ende der NATO. Warum gibt es in der EU keine riesigen Demos gegen Amerika, aber gegen Flüchtlinge? Glauben Europäer echt noch, dass das Marshall-Plan-Land noch existiert? Wenn ja, dann liegen sie daneben. Sehr daneben.