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zdf_80Am 1. August jährte sich der Aufstand im von deutschen Nazis besetzten Warschau 1944 (nicht zu Verwechseln mit dem Aufstand im Warschauer Ghetto ein Jahr zuvor).

Die Polen haben über diesen Aufstand einen Propagandafilm gedreht, von dem der eigene Regisseur sagt, es handele sich „um einen Videoclip, in dem Kitsch auf Blutbad trifft.“ Sein Ziel: Die Deutschen sollen sagen, „Hey, die Polen können ja normal mit uns umgehen.“ Auch deshalb bilanziert die Cinema über diesen – vom ZDF beworbenen und gestern ausgestrahlten – Film: „Jan Komasa liefert keine politische Analyse, keine starken Dialoge, sondern nur Explosionen und Emotionen.“ Ein ziemlich vernichtendes Urteil, das zeigt, dass der Film die Opfer ausschlachtet, statt die Geschichte zu erhellen.

Schlimmer, als der Film selbst, ist der geschichtsrelativierende und geschichtsrevisionistische Versuch des ZDF-Propagandisten Claus Kleber, das ganze Ausmaß der Verbrechen der Deutschen zu verschweigen und die Niederlage der Aufständischen der Roten Armee in die Schuhe zu schieben. Allein für diese widerwärtige Nazi-Verharmlosung, hätte sich Kleber eine klarsfeldsche Ohrfeige verdient.

ZDF 02.08.2015 heute-journal

ZDF_02082015_hjo_Warschau240Claus Kleber: „1974 (gemeint ist natürlich 1944) – vor 71 Jahren also – in der letzten, blutigsten Phase des Zweiten Weltkriegs erhoben sich stolze Polen in Warschau gegen die dort immer noch übermächtige deutsche Besatzungsmacht. Am Ende erstickte die den Warschauer Aufstand in seinem eigenen Blut. Die Rote Armee sah dem vom anderen Ufer der Weichsel tatenlos zu, denn langfristig passte das Sterben der Polen in Stalins Pläne für Polen für die Zeit nach dem Krieg.“

Es ist für die Be- und Verurteilung deutscher Verbrechen vollkommen irrelevant, ob Stalin die Niederschlagung des Aufstand in den Kram passte oder nicht. Tatsächlich hat die Rote Armee die polnische Heimatarmee – die den auch in Polen umstrittenen Aufstand aus nationalistischem Dünkel nicht mit der Roten Armee koordinierte – mal unterstützt, mal bekämpft, je nachdem ob sich die Ziele überschnitten oder nicht. Dieses Verhalten Stalins im Rahmen der Bewertung des polnischen Aufstand und dessen Niederschlagung in den Vordergrund zu rücken, ist ein Geschichtsrevisionismus, wie man ihn ansonsten nur aus Kreisen von Neo- und Altnazis kennt.

Dass der Geschichtsumschreiber und Nazi-Verharmloser Kleber dann auch kein einziges Wort über die Massaker verlor, die die Deutschen nach der Niederschlagung an den Kämpfern und der Zivilbevölkerung begingen, unterstreicht seine widerwärtige Intention. Bis zu 200.000 Zivilisten wurden von den Deutschen massakriert, der Kern Warschaus fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Kein Wort davon in Anmoderation oder dem folgenden Machwerk des Propaganda-Fabrikanten Armin Coerper. Dass so ein Abschaum wie Kleber heute Journalisten ausbilden darf, ist ein böser Witz. Wenn diese Studenten auch nur einen Funken Anstand im Leib hätten, würden sie diesen Schmierenjournalisten aus dem Haus jagen.