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wdr2Es ist eine Woche her, dass Boris Nemzow erschossen wurde und die Propaganda deutscher Medien hat Ausmaße und ein Niveau angenommen, das man nur noch als gezielte Verblödung bezeichnen kann.

Wir haben hier mehrfach dargelegt, dass es eine Masche der deutschen Hetz- und Propagandamedien ist, alles, absolut alles – und sei es ein Hilfskonvois für Menschen in der Ostukraine – propagandistisch zu verdrehen und gegen Russland auszulegen. Es ist Goebbelsche Hetze der primitivsten und geschmacklosesten Sorte, mit der nun auch seit einer Woche der Mord an Boris Nemzow ausgeweidet wird.

Es ist völlig egal, was die Behörden in Russland tun, es wird zu Hetze verarbeitet. In der ersten Propagandawelle lautete die mehr oder weniger deutlich behauptete oder suggerierte Verleumdung: Putin war’s! Als den Hetzern dämmerte, dass diese These eingermaßen schwachsinnig ist, änderte sich der Slogan. Nun hatte Putin, wenn er schon nicht den Mordauftrag gegeben hatte, das politische Klima geschaffen, das diesen Mord dann ausgelöst hat.

Jetzt, nachdem die Behörden zwei Verdächtige verhaftet haben, zündet die dritte Propagandastufe. Diese lautet:

Der Kreml präsentiert zwar Sündenböcke, aber diejenigen, die dahinterstecken, werden nie gefunden, weil man sie gar nicht finden will.

Damit wird die ursprüngliche Verleumdung, Putin stecke selbst dahinter, über Umwege reaktiviert. Sie ist auch nicht zu widerlegen, denn wir haben es hier mit einer geschlossenen Wahnvorstellung zu tun.

Richtig und glaubhaft ist – anders als alles, was russische Behörden oder Medien verbreiten – hingegen grundsätzlich all das, was die russische Opposition in irgendein Mikro schwatzt. Die hat zwar keinen blassen Schimmer von der Ermittlungen, aber jede Menge Theorien, die einem Staatsfunk wie dem WDR perfekt in die demagogische Propaganda passen.

FSMNun hat also der FSB zwei Verdächtige verhaftet und in den WDR2-„Nachrichten“ um 18.00 Uhr zündet die oben beschriebene dritte Propagandastufe – die so wenig zu widerlegen ist, wie die Existenz des Spaghettimonsters.

Der Wortlaut in den WDR2-Nachrichten um 18.00 Uhr:

Sprecher: „Die russische Polizei hat eine Woche nach der Ermordung des Regierungskritikers Boris Nemzow nach eigenen Angaben zwei Verdächtige festgenommen. Sie sollen aus dem Nordkaukasus stammen. Weitere Einzelheiten teilte der russische Inlandsgeheimdienst nicht mit. Die russische Opposition reagierte mit Skepsis. Schon bei früheren Morden an Kremlkritikern habe die Regierung Bauernopfer vor Gericht gestellt, die Auftraggeber aber nicht identifiziert und verfolgt. So etwa im Fall der ermordeten Journalistin Anna Politkovskaja. Damals verurteilte die russische Justiz als Täter einen Mann aus dem Kaukasus, die Drahtzieher blieben aber im Dunkeln.“

Die gleiche Masche präsentierte die ARD in der 20.00 Uhr Tagesschau und es ist anzunehmen, dass es das finale Propagandanarrativ sein wird, denn egal wer und wieviele Personen verhaftet oder verurteilt werden, die Propaganda wird – so lange es ihr in den Kram passt – immer behaupten können, es gebe weitere Hintermänner – und die sitzen natürlich im Kreml.

Man würde sich wünschen, der mit Zwangsgebühren finanzierte Staatsfunk würde im Fall des NSU mal nach den Drahtziehern recherchieren. Aber was interessiert diese berlintreuen Anscheins-Journalisten eine Mordserie an Ausländern im eigenen Land, wenn man dümmliche und nicht widerlegbare Unterstellungen gegen Russland verbreiten kann? Man wird auch niemals einen der erbärmlichen „Korrespondeten“ des WDR erleben, der nach den Drahtzieher hinter den Tsarnaev-Brüdern fragen würde. Schon gar nicht würde es der WDR in den Nachrichten wagen, US-Oppositionelle vorzuschieben, um „Verschwörungstheorien“ über 911 zu verbreiten. Geht es aber um Russland, dann sind keine Propagandamätzchen zu dumm, als dass man sie nicht den offensichtlich als völlig bescheuert betrachteten Hörern und GEZ-Zahlern vorsetzen könnte.