Schlagwörter

, , , , , , ,

phoenix-logoWer sich wundert, dass Boris Reitschuster, als vermeintlicher „Russlandexperte“, in diesem Blog, der sich zum Ziel gesetzt hat, Propaganda zu entlarven, kaum eine Rolle spielt, dem kann die recht einfache Erklärung gegeben werden, dass der Unsinn, den Reitschuster regelmäßig von sich gibt, so absurd und teils irre ist, dass man sich damit nicht auseinandersetzen muss. Auch die BILD spielt hier im Blog bekanntlich kaum eine Rolle, weil es genauso überflüssig ist, diesem transatlantischen Hetzblatt Propaganda nachzuweisen, wie etwa dem „Stürmer“.

Mit Boris Reitschuster muss man im Grunde Mitleid haben, denn die Psyche dessen, der so gerne – um sich selbst aufzuwerten – am russischen Präsidenten herumpsychologisiert, offenbart schon auf den ersten Blick selbst schwere Beschädigungen. Mimik und Gestik in Interviews und Talk-Shows offenbaren einen wichtigtuerischen und nach Zustimmung heischenden Charakter, der damit wohl eigene Ohnmachtserfahrungen aus Kindheitstagen kompensiert, wenn er sich in den Vordergrund drängt. Wird er mit Aufmerksamkeit belohnt, weil er einen aus seiner Sicht klugen Satz gesagt hat, dann lacht er vor Freude – unfähig zu bemerken, dass die Blicke der Zuhörer eher von Entsetzen und Erstaunen geprägt sind, denn durch Zustimmung.

Es wäre unfair, zu erwähnen, dass die katholische Schule in Bayern, die er besuchte, vor einigen Jahren wegen Gewalt und Missbrauchsfällen in die Schlagzeilen geriet. Auch wenn er selbst solche suggestiven Methoden benutzt, um ihm fremde Personen zu diffamieren, wollen wir hier nicht unterstellen, dass er selbst Opfer derlei Übergriffe wurde, die hoffentlich zu seiner Schulzeit nicht mehr üblich waren. Die gesunde Menschenkenntnis, die wir alle mehr oder weniger ausgeprägt besitzen, lässt nichtsdestotrotz jeden von uns sehr gut selbst beurteilen, ob jemand wie Boris Reitschuster in seiner Kindheit eher zu den coolen oder zumindest akzeptierten Kids gehörte oder zu den Sonderlingen ohne Freunde, die abstruse Hobbys zum Lebensinhalt hatten. Seine ständige Betonung, er habe viele Freunde in Russland, die dieses und jenes Denken oder Meinen, lässt worauf schließen? Genau!

Der Grund für diesen Beitrag über „Russlandexperte“ Boris Reitschuster liegt in seinem gestrigen Auftritt in der phoenix-Runde. Da gab es eine Szene, die all das, was hier bisher als Psychogramm gezeichnet wurde, beispielhaft verdeutlicht: die irre Welt des Boris Reitschuster, komprimiert in wenigen Minuten. Gefragt nach der aktuellen Popularität Vladimir Putins, gibt Reitschuster Folgendes zum Besten:

ReitschustersirreWelt

Bild anklicken (youtube) und auf Mimik und Gestik achten!

Reitschuster: „Ich möchte aber bei der Popularität noch etwas einschränken, weil, ich hab sehr viele Freunde in Russland und wenn bei denen ein Meinungsforschungsinstitut anruft und ein anonymer Frager sie befragt, was sie vom Präsidenten halten, dann würden sie nicht sagen, dass sie nichts von ihm halten. Diesen Faktor muss man mit einberechnen, dass sehr viele Menschen hier, nicht offen sich trauen, die Meinung zu sagen.“

Schon das ist grotesk. Diejenigen, die ein Problem mit Putin haben, gehen auch regelmäßig auf die Straße, um ganz öffentlich ihren Unmut kundzutun. Allerdings ist ihre Zahl derzeit völlig unbedeutend. Nicht auszuschließen, dass Reitschuster tatsächlich einzelne wirre Personen kennt, die sich nicht einmal bei einer Befragung trauen würden, ihre Opposition gegen den Präsidenten kundzutun, aber die sind weder statistisch, noch politisch relevant. Anzunehmen ist deshalb vielmehr, dass Reitschuster hier frei fantasiert, um seine Wahnwelt vom despotischen Autokraten aufrecht zu erhalten – davon lebt er schließlich seit Jahren.

Es kommt aber noch besser:

Reitschuster: „Diese Popularität…Ich sehe hier eine genaue Welle. Und zwar war es immer so, bei Vladimir Putin, wenn die Popularität nach unten ging, dann kam sehr schnell eine außenpolitische Krise und ich sehe das nicht als Zufall. Das ging mit kleineren Krisen los, wie mit Estland damals, ein Denkmalstreit. Dann hatten wir den Georgienkrieg. Jetzt ist die Popularität ganz stark nach unten gefallen wegen der Wahlfälschungen 2011, riesen Proteste und kurz danach bzw. mit etwas Verzögerung, haben wir diesen riesigen Konflikt, der seine Popularität explosionsartig steigen lässt. Das ist meine große Angst. Diese Popularität wird wieder nachlassen. Die Russen werden merken, dass man sich die Krim nicht aufs Butterbrot schmieren kann. Es geht immer schlechter. Ich hab das jetzt erlebt. Das heißt, die Popularität wird sinken. Man braucht dann eine noch größere Krise, um dann wieder diesen Effekt zu erzielen und davor habe ich Angst.“

Betretenes Schweigen in der Runde. „Hm Hm..“, meint die Moderatorin, die inhaltlich den Schwachsinn wohl nicht richtig verdauen kann und deshalb schnell das Thema wechselt. Nachzufragen oder zu widersprechen traut sie sich auch nicht – Reitschuster ist ja der „Russlandexperte“.

Was Reitschuster da gerade gesagt hat, ist Folgendes: Putin hat – als seine Popularität im Keller war – den Georgienkrieg und aktuell den Ukraine-Konflikt ganz gezielt inszeniert, um sich selbst aus dem Tal der Unbeliebtheit zu hieven!

In der Psychiatrie nennt man sowas vermutlich ein geschlossenes Wahnsystem – in diesem Fall mit globalen Dimensionen. In Reitschusters irrer Welt hat Vladimir Putin einen Putsch gegen seine eigene Marionette (so wird er ja immer in den Lügenmedien dargestellt) Janukowitsch in der Ukraine organisiert, um dann die Krim und weitere Teile der Ukraine annektieren zu können, was ihm – so hat er es vorausgesehen – im eigenen Land so richtig beliebt machen würde. Genial!

Besser noch: Putin hat auch schon 2008 den Kaukasuskrieg inszeniert, um sich an der Macht zu halten. Er hat Georgien dazu gebracht, eine Militäroffensive gegen Südossetien zu starten, der er sich dann als russischer Präsident mannhaft entgegenstellen konnte. Respekt! Damit hat Putin nicht nur Georgien geschickt manipuliert, sondern auch die USA, die die Georgier bekanntlich angestiftet und angeleitet haben.

Was soll man dazu anderes sagen, als dass jemand, der so einen Schwachsinn öffentlich verbreitet, völlig einen an der Klatsche hat? Nicht, dass ihm seine Meinung nicht gegönnt wäre, er kann ja gerne im „Focus“ den größten Blödsinn absondern, den sein wirrer Kopf ihm einflüstert, aber was hat der in einer Sendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verloren? Nichts! Gar nichts.


Bevor jetzt jemand meint, ihr könnt doch hier nicht auf dem Niveau „psychologisieren“, wie Reitschuster oder andere ARD- und ZDF-„Experten“ das selber machen, der irrt. Klar geht das. Und in diesem speziellen Fall geht das auch in Ordnung.