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Jeder Frame diese Beitrags atmet den Geist unerträglicher westlicher Überlegenheit: Man plaudert von Muslimen als vormodernen Barbaren. Und unvermeidlich kommt ein absolut schlagendes Beispiel: die Ungleichheit der Geschlechter. Wer hätte damit gerechnet? Man möchte den Schweizer Frank A. Meyer nur dran erinnern, dass in der Schweiz erst 1971 das Wahlrecht für Frauen eingeführt worden ist – in manchen Kantonen hat es sogar noch 20 Jahre länger gedauert. Da war die Schweiz längst ein hochmoderner Industrie- und Bankenstaat, schwer laizistisch und mit jeder Menge Aufklärung hinter sich. Ich wage mal eine ganz ganz heikle These: Könnte es nicht sein, dass Geschlechterungleichheit (und auch Homophobie) nicht unbedingt was mit Moderne, Religion und Laizismus oder Aufklärung zu tun haben?
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Van Rossum hat vollkommen recht mit seiner Analyse, aber man muss gar nicht in die Schweiz verweisen, um ein reaktionär-konservatives Frauenbild zu finden. Dieses war bis weit in die 60er und 70er Jahre auch in Deutschland verbreitet. Vor allem in den sogenannten „christlichen“ Parteien. Es manifestierte sich in einer Gesetzgebung, die Männern gestattete, Frauen zu verbieten arbeiten zu gehen (erst 1977 geändert) oder ein eigenes Konto zu führen (bis 1957). Bis heute wirkt es in die Gesellschaft und zeigt sich in mageren Frauenquoten in den Führungsetagen der Wirtschaft.
Für kolonialistische Überheblichkeit gegenüber dem Islam gibt es also nicht den geringsten Grund und es wundert wenig, dass diese Überheblichkeit oftmals aus genau den reaktionären „christlichen“ Kreisen kommt, die fundamentalistischen Muslimen ähnlicher sind, als ihnen bewusst ist.
Auf der gleichen geistigen Stufe helfen nur Herabwürdigung oder Überheblichkeit.
Die Monotheismen haben alle das Läuten nicht gehört. A: hat Kopernikus vor 500 Jahren den monotheistischen Glauben als Irrglaube demaskiert und B: berufen sich alle auf Mose und dieselben Propheten.
Deshalb gehen Scharmützel und Kriege unvermindert weiter.
Damit soll kein Beitrag zur Diskreditierung anderer Philosophien, Naturanschauungen und Religionen geleistet sein! Mit der leninistischen Parole: Religion ist Opium fürs Volk! ist viel Unheil angerichtet worden und unter ihrem Deckmantel der Weg in die Entmenschlichung gebahnt.
Ohne die Monotheismen wäre die Verständigung erheblich einfacher. Statt Mahnwachen und Lichterketten für ein friedliches Nebeneinander abzuhalten, sollten wir besser gegen Kirchensteuer, den jüdischen Staatsvertrag und die Akzeptanzpolitik des Islam demonstrieren. Solche Glaubenszirkel haben kein Recht auf Vereinsgründung. Die gehören in den Privatbereich.
Es reicht schon, das Christentum zu entthronen. Damit keine Mißverständnisse entstehen.
Wenn man die Geschichte des Schweizer Frauenwahlrechts erzählt, wird immer ein Fakt unterschlagen, weil unsere Narrative durch die Genderstudies geprägt wird, die in allem Frauenunterdrückung sehen. Wahlrecht in der Schweiz wurde traditionell durch „waffenfähige Männer“ ausgeübt, d.h. diejenigen, die in der Lage waren, das Land zu verteidigen und im Ernstfall den Kopf dafür hinzuhalten, durften wählen. Als das Frauenwahlrecht kurz vor der Einführung stand und konservative Männer nichts mehr dagegen hatten, bildete sich eine „nationale Verbindung von Schweizerinnen gegen das Frauenwahlrecht“, die dessen Einführung für eine weitere Zeit verschob. Erst, als man versicherte, dass mit den selben Rechten nicht auch dieselben Verpflichtungen einhergingen, akzeptierten es auch diese.
Naja, den Beitrag auf Nachdenkenseiten habe ich überflogen. Ganz nett. Nur was soll immer der Unsinn mit der 200 Jahren Kolonialzeit?
Der Naheosten, also Syrien, Libanon, Jordanien, Irak, teile Saudi-Arabiens waren bis 1918 osmanisch. Also 500 Jahre unter der Herrschaft der Türken. Nordafrika, also Ägypten, Libyen, Tunesien und Algerien waren auch gut 400 Jahre unter osmanischer Herrschaft. Aber Schuld an den Zuständen dort haben einzig und allein die Europäer. Echt lustig.
Man macht es sich zu einfach, wenn man nach 50 Jahren Unabhänigkeit immer noch die Kolonialzeit als Ausrede hernimmt.
Es haben da die Herrscher versagt und sich einen Dreck um ihre Bevölkerung gekümmert. Jetzt entschuldigt man dieses Versagen auch noch. Echt albern.
da ist uns russland sehr weit voraus – hier beträgt der frauen anteil in der führungsetasche
sage und schreibe fast
sehr rückständig bei den sogenannten guten
Ich bin eine von den Millionen atheistischen Ostdeutschen, habe aber in meiner Kindheit noch brav jeden Sonntag die Kirche besucht, Kommunion und Firmung mitgemacht und erst später auf Grund leidvoller Erfahrungen mit Christen und Priestern mit der Kirche gebrochen. Meine Meinung: Wenn dieser Staat wirklich laizistisch wäre, gabe es keinen Religionsunterricht in Schulen, auch keinen Islamunterricht. Diese Inkonsequenz und der Doppeldenk führen zu den Problemen und Auswüchsen auf unseren Straßen. Die Jugend wird schon früh indoktriniert und gegen einander ausgespielt. Migranten sehen den Unterschied zwischen den frommen Sprüchen unserer Ideologen und der mörderischen Wirklichkeit unseres Umgangs mit der Welt. Wir abendländischen „Heilsbringer“ sollten uns sehr zurückhalten mit Kritik an anderen Völkern und Kulturen.
„Dieses [reaktionär-konservative Frauenbild] war bis weit in die 60er und 70er Jahre auch in Deutschland verbreitet.“
Die nachfolgenden Aussagen beziehen sich allesamt auf Westdeutschland bzw. die BRD. Bitte differenzieren, soviel Zeit muss sein!
„Religion aber ist in unserer Demokratie reine Privatsache…“
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/hr/2014/sendung_vom_0102015-102.html
In welchem Deutschland leben die eigentlich? Die werten den Begriff Säkular praktisch als Laizismus.
Secular“ kommt vom lateinischen „saeculum“ und beschreibt eine temporale Komponente (das Jetzt, eine Epoche oder Jahrhundert), eine Säkularisierung, z.B. in Deutschland in der Bedeutung eine Entkirchlichung! Also ein Prozess, der irgendwann mal abgeschlossen sein kann, aber nicht muss oder sich sogar wieder umkehrt. Säkularismus ist also ein soziologisch-philosophischer Begriff und beschreibt die gesellschaftliche Entwicklung, ihre momentane Eigenschaft. Die Bundesrepublik Deutschland betitelt sich als säkularer Staat, aber den Begriff sucht man im Grundgesetz vergeblich. Kein Staatsrechtler würde diesen Begriff für ein staatsrechtliches Dokument verwenden, weil er ein temporären nicht verbindlichen Begriff darstellt. Der korrekte politisch-rechtliche Grundsatz/Prinzip lautet Laizismus. Doch da Deutschland durch Staats-Kirchliche Verträge sich verpflichtet hat, u.a. Religionsunterricht zu erteilen, ist Deutschland natürlich nicht laizistisch. Deutschland versucht, recht erfolglos, sich von einen momentanen Religions- oder Gottesstaat in eine weitgehende laizistische Gesellschaft zu verwandeln. Aber man kann die „ehemalige“ Staatsreligion einfach nicht loslassen.
„Die Praxis in Deutschland hinsichtlich der religiösen Neutralität des Staates wird mitunter als eine faktische Bevorzugung des Christentums kritisiert. So beruhen fast alle gesetzlichen Feiertage auf christlichen Traditionen, und die allgemeingültigen Vorschriften an sogenannten Stillen Tagen gelten auch für Nichtchristen, was im Einzelfall mit deren eigenen Riten kollidieren kann, wenn etwa das jüdische Purim-Fest auf den Karfreitag fällt.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsfreiheit_in_Deutschland
Auch die Politik wird „göttlich“ beherrscht, seit 1949 stellen überwiegend die C-Parteien den Kanzler. Hätten diese Parteien statt des C ein I für Islam im Namen, würden also statt CDU/CSU dann IDU/ISU heißen, ohne Frage würden die deutschen Verantwortlichen einen anderen Staat mit solchen politischen Verhältnissen als Gottesstaat titulieren.
Deshalb ist Religion in Deutschland definitiv keine reine Privatsache. Auch die Anhänger der Religionen, die in Deutschland keine Körperschaften sind, also alle außer den Christen und Juden, werden verbotenerweise regelmäßig nach ihrer Religion gefragt. Deshalb ist auch dem Staat bekannt, wie viele Moslems oder Hindus in Deutschland leben. Laut Grundgesetz eine Information, die der Staat eigentlich gar nicht besitzen dürfte.
Und deshalb lernen bereits Grundschüler beim Religionsunterricht den tief trennenden Charakter dieser Religionen kennen, wenn dann die Klassengemeinschaft nach der Religion der Eltern gruppiert wird. Sie bekommen unterschwellig vermittelt, dass Religion Abgrenzung zu Andersgläubigen bedeutet. Sie sehen und hören, dass die Erwachsenen auch noch im 21. Jahrhundert Adjektive wie gut oder böse, zugehörig oder fremd vom Glauben der Menschen abhängig machen. Und merken, dass der „richtige“ Glaube später über den beruflichen Erfolg mitentscheiden kann. Ein gutes Beispiel ist der hier gekürte Claus Kleber und der „Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen“. Über den Werdegang von Kleber muss sich keiner wirklich wundern, solche christlichen Verbindungen sind weiter Gold wert in Deutschland. Weil die Kirchen weiter viele Institutionen beherrschen.
Die Vorherrschaft der katholischen Kirche in unseren Medien ist unerträglich
http://www.nachdenkseiten.de/?p=16511
Nachtrag zum Beitrag über die Vorherrschaft der katholischen Kirche in unseren Medien. Hier: Dokumentation der Mails von NachDenkSeiten-Nutzern
http://www.nachdenkseiten.de/?p=16528
W. van Rossum: „Einfach ein bisschen lesen. Diderot, Kant, Voltaire. Dann würden unsere Zivilisationsphilosophen bald merken, dass die meisten der Fragen, die sie erfunden zu haben glauben, bereits im 18. Jahrhundert auf wesentlich komplexerem Niveau diskutiert worden sind als die kulturellen Bodentruppen der laufenden Geostrategien wahrscheinlich ahnen.“
Kaum hat sich der Rummel um PEGIDA etwas gelegt, schon kommen die „kulturellen Bodentruppen der laufenden Geostrategien“ wieder und trommeln wegen eines angeblichen Kulturkampfes, statt sich mit der Habgier des Kapitalismus zu beschäftigen.
Naja, das Paradebeispiel für die besonders verlogene Scheinheiligkeit der deutschen Konserven ist die „christliche Wertegesellschaft“, in der wir ja angeblich leben sollen.
Wir leben übrigens schon seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in einer Gesellschaft, die massgeblich von den Idealen der AUFKLÄRUNG geprägt ist.
Aber das hätte natürlich nicht ins Konzept dieser ewiggestrigen Hetzer gepasst, die ja schon mit einem Schlagwort zwischen „denen“ und „uns“ unterscheiden wollen. Mal ganz davon abgesehen, dass manche von denen sicherlich gern das Rad der Zeit wieder bis ins Mittelalter zurückdrehen würden.
Und steigern kann man das Ganze noch damit, was das Frauenproblem angeht, dass bis auf den heutigen Tag die Gleichheit in der Bezahlung von Mann und Frau nicht hergestellt ist. Das ist meiner Ansicht nach das entscheidende Problem, das zu lösen die amtierenden konservativen Kreise am allerwenigsten interessiert sind. Und dann die Frauen in den Chefetagen: Ich sag mir, dem Arbeiter ist es pupsegal, ob ihn ein männlicher oder weiblicher Chef auf die Straße schmeisst. Auch in dieser sehr angestrengten Diskussion, bei der sogar die Linkspartei sich auf seiten der Konservativen positionierte (lach) zeigt sich doch sehr deutlich, wes Geistes Kind die sogenannten christlichen Werte sind, von denen geglaubt wird, sie wären von Gottvater gemacht.
Nicht ohne Grund heisst die Partei „Christliche Djihad Union“ (CDU).
Siehe auch: http://bit.ly/1yH4473
Nene, „CDU“ heisst immer noch vorrangig „Cash Dividende Umsatz“. Denn denen geht es letztendlich immer nur um’s Raffen – egal ob Macht oder Geld.
Die Anstalt hat da gestern zwei gute Beiträge zu gemacht. Einmal zur Bibel und einmal zu teile und herrsche.
Man muss sich ja nur einmal das alte Testament überfliegen. Da wird einem ganz anders.
Ja, das ist herrlich:
Meine Lieblingsstelle ist der „Krieg gegen die Medianiter“, wo Moses befiehlt alles zu rauben und alle umzubringen, …bis auf die Jungfrauen, die dürfen dann als Sklavinen weiterleben.
http://www.bibel-online.net/buch/neue_evangelistische/4_mose/31/
„Medianiter“? Sind das Menschen, die bei den Medien arbeiten? „Jungfrauen“ findet man da bestimmt nicht – eher Prostituierte.
Haha !
Neee…., die hießen wohl „Midianiter“
Wer meint, dass Deutschland so aufgeklärt und modern sei, möge bedenken, dass bis 1997, also vor achtzehn Jahren, die Vergewaltigung von Ehefrauen hierzulande erlaubt war.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigung#Strafrecht