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Das ist Benzin ins Feuer von PEGIDA und Co: In Paris stürmen Bewaffnete die Räume des Satiremagazins Charlie Hebdo und ermorden nach bisherigen Angaben 12 Menschen – darunter 2 Polizisten. Es war nicht der erste Anschlag auf das Magazin, das in der Vergangenheit heftig über den Islam hergezogen war.

CharlieHebdo

Der Anschlag ist – wenn sich die naheliegenden Mutmaßungen über die Täterschaft bestätigen sollten – Selbstbestätigung und Nahrung für Extremisten auf beiden Seiten: Hetzern gegen den Islam genauso, wie islamistischen Hetzern.

Dabei sollte jedem klar sein, dass dieser Anschlag ohne die geopolitischen Begleitumstände niemals stattgefunden hätte. Ohne die westlichen Kriege in islamischen Ländern, ohne die parallel gezielt verbreitete mediale „Terrorisierung“ des Islam hätten westliche Medien weder mit den sogenannten „Mohammedkarikaturen“ öffentliches Aufsehen erregt, noch gäbe es derart radikalisierte Fanatiker, die meinen, ihren Glauben mit brutalen Massakern „verteidigen“ zu müssen. Islamistische Terroristen sind nicht das Produkt einer Religion, sondern das Produkt westlicher Verbrechen von Afghanistan bis Syrien.

Wären die Vorzeichen umgekehrt, wären es islamisch-dominierte Länder, die in vorwiegend christlichen Ländern Besatzungsregime installieren und „Terroristen“ jagen, die sich ihren machtpolitischen Interessen in den Weg stellen, dann hätten wir in analoger Weise Horden „christlicher Glaubenskämpfer“, die sich der östlichen Weltherrschaft mit aller Gewalt entgegenstellen würden. Wer sich von der Propaganda in die Irre führen lässt, indem er sich einreden lässt, es handele sich um ein „islamistisches“ Verbrechen, der läuft Gefahr, genauso manipuliert und aufgehetzt zu werden, wie diese Täter.

Volker Pispers bringt die Aufmerksamkeitssteuerung durch die Medien in seinem Programm treffend auf den Punkt:

Pispers_Terry_Jones

 

Update:

Was gemeint war mit „Benzin in das Feuer von PEGIDA“ und „Nahrung für Extremisten“ kann man jetzt schon im Netz massenhaft beobachten. Selbst im Telepolis-Forum findet sich eine Hetze, die sich nur im ideologischen Vorzeichen von dem unterscheidet, was islamistische Hassprediger von sich geben. Den rassistischen westlichen Hetzern ist dabei gar nicht bewusst, wie nah sie in Wahrheit ihren geistigen Brüdern vom „Islamischen Staat“ sind.

Telepolis_HebdoNur zu Dokumentationszwecken wird hier deshalb ein – mittlerweile gelöschter – Kommentar aus dem Telepolisforum veröffentlicht, der die Wirkung der Propaganda auf schlichte Gemüter widerspiegelt und beispielhaft zeigt, wie Extremisten und Rassisten aus einem solchen Verbrechen Kapital schlagen wollen.
Es ist zu befürchten, dass die Mohammed-Karikaturen auf der nächsten PEGIDA-Demo wie Monstranzen präsentiert werden. Karikaturen, die von islamistischen Extremisten – gemeinsam mit westlichen Medien – aus rein politischem Kalkül überhaupt erst zum globalen Thema gemacht wurden und für die die Bundeskanzlerin dem Karikaturisten einen Preis verliehen hat. Wie die transatlantisch gesteuerten Hetzmedien und die Bundeskanzlerin mit den Karikaturen umgegangen wären, wenn es sich um Verhöhnung des Judentums gehandelt hätte, muss an dieser Stelle nicht lange erläutert werden.

Die Verhöhnung des Islam war politisch gewollt. In der Bericherstattung über PEGIDA echauffieren sich Politik und Medien jetzt über Geister, die sie selbst geschaffen haben.