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„Kauft nicht bei Russen!“ ist – überspitzt formuliert – das politische Ziel des transatlantischen Sanktionskrieges. „Lest nicht bei Russen! Schaut kein Russen-TV!“ ist die Devise der transatlantischen Staats- und Konzernmedien, die hierzulande schon immer mehr als Werbeagenturen der Herrschenden gedient haben, als deren Kontrollorgan, und die jede noch so verbrecherische, irrwitzige und gesellschaftsschädigende Politik mit Verve unters Volk gebracht haben.
Die Ängste der medialen Hofschranzen liegen auf der Hand: Wer sich beim „Feind“ informiert, könnte diesen und seine Motive plötzlich verstehen und die Politik der eigenen Herrschaft in Frage stellen. Wer sich beim Feind informiert bezahlt auch nicht mehr die eigene einseitige politische Manipulation, sondern generiert Klicks und möglicherweise Abos für den „Gegner“. Nicht zuletzt wird derjenige, der sich breit und unvoreingenommen informiert sehr schnell erkennen, wie gezielt er von den „eigenen“ gleichgeschalteten Medien desinformiert und gesteuert wird.
Der Staatssender WDR5 hat sich im Magazin „Politikum“ gestern auf einen – aus seiner Sicht beängstigenden – Vorgang gestürzt. Ein Berliner Traditionsblatt, das „Berliner Tageblatt“ – einstmals gleichgeschaltet unter den Nazis – ist offenbar in die Hände des „Feindes“ gefallen (mutmaßlich eine chinesisch-russische Entente) und berichtet nun so gar nicht mehr im Sinne der heutigen transatlantischen Gleichschaltung, sondern erlaubt sich andere Sichtweisen zu verbreiten. Nicht nur das: statt der gewohnten Werbebanner deutscher oder amerikanischer Firmen gibt es dort Werbung von Rosneft, Sberbank oder Air China. Diese Banner kommen offenbar so überraschend, dass sie noch nicht einmal von einem herkömmlichen, westlich orientierten Adblockern gefiltert werden. Ungeheuerlich!
Im WDR5-Beitrag (mp3; ab 13.min) werden jedenfalls – „wissenschaftlich untermauert“ durch einen „Russland-Eexperten“ der staatlich finanzierten, grünen Böll-Stiftung – die Alarmglocken geläutet:
Berliner Tageblatt:
„Zombiezeitung“ als politisches Instrument?
…Jetzt ist das „Berliner Tageblatt“ wieder auferstanden: Eine Zeitung mit Politik-, Wirtschaft-, Kultur- und Regionalberichterstattung aus Berlin und Brandenburg. Aber Vorsicht, warnt Leonard Novy.
Besonders heuchlerisch wird es, wenn sich der Autor dann ausgerechnet in der ARD-Filiale WDR über die Vermengung von Nachrichten und Kommentar echauffiert:
Dass die sich laut Impressum „in höchstem Maße… Objektivität, Wahrhaftigkeit und Qualitätsjournalismus“ verpflichteten Kollegen es mit journalistischen Standards wie der Trennung von Kommentar und Nachricht nicht so genau nehmen, zeigt der aktuelle Aufmacher zu den Mauerfeierlichkeiten…
Wer sich schamloseste Vermengung von Nachrichten, Kommentar, Propaganda und Hetze anschauen will, muss nur 10 Minuten Tagesthemen schauen. Der einzige Unterschied ist, dass die Tagesthemen-Propaganda mit dem Chor singt und die des Berliner Tageblatts gegen den Chor.
Garniert ist die Zeitung ansonsten mit populistischer Polemik gegen „politische Korrektheit“ und die deutschen Medien, die das Tageblatt „staatliche Sprachrohrmagazine“ nennt. Das Zitat: „schmutzige Gesicht des westlichen Systems“ scheint ganz generell die Zielscheibe der Postille zu sein.
Leider nennt der Autor keine Belege, keine Zitate, keine Links. Wir glauben ihm einfach mal und stellen lapidar fest, dass, wenn es tatsächlich so ist, gibt es auch darin keinen prinzipiellen Unterschied zur ARD-Propaganda, wo russische Medien generell als staatlich und kremlnah abqualifiziert und nur jene Medien als angeblich unabhängig oder vertrauenswürdig bejubelt werden, die aus dem Ausland – am besten von US-Oligarchen wie George Soros – finanziert werden.
Als Zeuge der Anklage muss mit Sergey Lagodinsky ein westlicher Propagandist herhalten, der nicht primär für seine Arbeit in der Böll-Stiftung bekannt ist, wie der Artikel suggerieren möchte, sondern durch seine publizistische Tätigkeit für die Staatssender „Deutsche Welle“ oder „Deutschlandfunk“ und auch eine Vielzahl gleichgeschalteter westlicher Konzernmedien.
Der Russland-Experte Sergey Lagodinsky hält die Plattform für Propaganda in journalistischem Gewand. Er beschäftigt sich bei der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung mit internationaler Politik. Aus russischer Sicht erfülle das Tageblatt eine wichtige Funktion: „Man sieht, dass Russland zurzeit in Europa politisch wie medial versucht, sich als Alternative zur europäischen liberal-demokratischen Idee zu positionieren, und dafür arbeiten sie zunehmend mit Stimmen, die keinen russischen Akzent haben, mit Namen, die nicht russisch klingen, und auf diese Art und Weise wirken sie sowohl nach Innen, also nach Europa hinein, als auch nach Außen, also nach Russland in diesem Fall, um zu zeigen: Da gibt es auch europäische Stimmen, die russische Politik und russische neue Ideologie absolut in Ordnung finden, also sind wir nicht isoliert, sondern wir sagen bloß etwas, was die Europäer im europäischen Mainstream nicht zu sagen wagen.“
Lagodinsky zufolge ist diese Art der „Berichterstattung“ nicht neu, gewinnt aber in Zeiten von Internet und sozialen Medien eine neue Qualität, die es zu erforschen gilt: „Wir beobachten hier ein Phänomen, was besorgniserregend, aber auch interessant ist als politisches und mediales Phänomen. Ich glaube schon, dass das wichtig ist, hier in diesem Bereich für mehr wissenschaftlich basierte Transparenz zu sorgen.“
So klingt es also, wenn ein deutsch-russischer Propagandist russisch-deutsche Propaganda beklagt! Ein Phänomen soll das sein – obendrein ein besorgniserregendes, wenn Russland oder China genau das tun, was die USA hier seit Jahrzehnten betreiben. Aus seiner Sicht – der Sicht des westlichen Propagandisten – mag das tatsächlich besorgniserregend sein. Meinungsvielfalt und Wettbewerb sind für seinesgleichen eben immer nur dann zu begrüßen, wenn es sich um politische Anschauungen handelt, die vom State Departement als koscher freigegeben wurden oder wenn es sich um die „Meinung“ zu Michelle Obamas neuem Kleid handelt.
Das Fazit des WDR-Propagandisten Leonard Novoy:
Das neue Tageblatt lässt sich leicht als trauriger Witz der Pressegeschichte abtun. Oder als Masche windiger Möchtegern-Verleger, in Zeiten der Zeitungskrise doch noch den Rubel rollen zu lassen. Doch die Wiederauferstehung des Tageblatts steht auch für eine neue Form der Einflussnahme, die erst durch das Internet möglich geworden ist. Und die, davon zeugt die lauter werdende Debatte über die Ukraine-Berichterstattung der etablierten Medien, auch hierzulande auf fruchtbaren Boden fallen könnte.
Das Fazit der Propagandaschau:
Ein oberflächlicher Blick auf das Blatt zeigt tatsächlich sprachlich etwas ungelenke Artikel mit klarer Ansage und gegen den transatlantischen Strom gebürsteter Meinung. Vielleicht sogar in etwa so, wie man das auch von der Propagandaschau kennt. Wenn die Meinungsmonopolisten deutscher Staats- und Konzernmedien das Wildern in ihrem Revier als bedrohlich oder besorgniserregend empfinden, dann sagt das mehr über diese Leute selbst, als über das Objekt ihrer Betrachtung.
Wenn russische oder auch chinesische Medienmacher Nischen auf dem deutschen Markt besetzen, wenn sie andere Meinungen und Sichtweisen vertreten und erklären, dann ist das nicht nur legitim, sondern mehr als zu begrüßen. Es ist geradezu notwendig, um die staatlich verordnete große Meinungskoalition, das Schüren von Feindbildern und die kriegsvorbereitende und -legitimierende Hetze aufzubrechen.
Wenn die Machart etwas professioneller wird, könnte das neue Berliner Tageblatt hierzulande tatsächlich auf fruchtbaren Boden stoßen und damit einen weiteren Kontrapunkt zur gleichgeschalteten westlichen Medienmaschine setzen.
Vielleicht entpuppt es sich aber auch als weiteres Projekt des „Zentrums für politische Schönheit“. In diesem Fall sollten echte russische oder chinesische Investoren ernsthaft überlegen, ob sie es nicht in seriöseren Bahnen fortführen.
Hat dies auf Weltpolitik rebloggt und kommentierte:
Transatlantische Propaganda
Lloll den Novy Otto kenne ich noch vom Schiller der war schon als Kind nen Arschloch und Speichellecker
Schräge Nummer. Und höchst anonym. Der Chinabezug ist ja bereits besprochen.
Versucht man dem auf den Grund zu gehen, stolpert man über folgende Bezüge:
http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:S_Larctia/BTZ
Dann findet man im Impressum/Business-Kontaktbereich die Basilisk Inc. Die existiert nur als Kleinunternehmen in Springfield, Vermont, mit dem Businesszweck: „Bakers‘ Equipment, Wood“
Dann heisst sie im selben Abschnitt wieder Basilisk SLC.
Für Anzeigenkunden hat man ausführlichste und redundante AGB’s und ähnliches, aber keine Kontaktadresse.
Andere Pfade führen zu Yandex. Vermeintliche Autorennamen klingen überwiegend russisch.
Im weiteren wird festgehalten, man nehme generell keine Autoren aus EU-Staaten an, Bewerbungen seien sinnlos.
USWUSF…
Das ist eine ganz seltsame Fassade mit undurchsichtigem Zweck. Weder als Satire noch als Contragitation überzeugend.
Bestenfalls ein Abladeplatz für schlecht übersetzte Agit-Artikel aus anderen Sprachen. (Prärogative: Russischer Sprachgebrauch)
Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt und kommentierte:
Wenn Russen oder auch Chinesen den deutschen Markt besetzen, wenn sie andere Meinungen und Sichtweisen vertreten und erklären, dann ist das demokratisch und legitim, und wird von uns mehr als begrüßt. Es ist geradezu notwendig, um die von der USA-Junta verordnete große Faschisten Diktatur für Deutschland , das Schüren von Feindbildern und die Kriegs Treiberei und Hetze gegen Russland aufzubrechen.
Das mit der Diskreditierung durch eine false-flag information operation ist nicht sofort zu verneinen.
Oder es handelt sich um eine Art Studienarbeit (oder die Arbeit eines Satiremagazins), die mit dem Outing dann auch gleich eine Bloßstellung der „Gläubigen“ betreiben will und anonymisiert Mails und ähnliches bringt, um aufzuzeigen, wie verbohrt und doof die Medienkritiker und ehemaligen Leser sind.
a) real, aber doch auch dilettantisch überdreht angefangen
b) honey pot: Sammlung von Daten über Gleichgesinnte damit false-flag information Operation (staatlich oder journalistisch) – dafür aber auch sehr dilettantisch
c) Diskreditierungskampagne gegen „ähnliche“ Medien (false-flag information Operation II)
d) Studienarbeit – ok, wenig Einsatz, zur Analyse reichts dann
a) versteckte Satire mit späterer Aufdeckung
Hat dies auf silberguru.com rebloggt und kommentierte:
Wahr wunderbar geschrieben!
Was ist nur aus dem WDR geworden? Früher war das einmal der beste Regionalsender der ÖR! Aber „der beste“ ist eben auch immer nur ein Vergleich unter (seines)gleichen.
Der Rest des Zwangsgebühren-Schwarzfunks – vorneweg BR, NDR und SWR – war schon früher, jahrzehntelang bzgl. journalistischer Standards und ausgewogener Berichterstattung unterdurchschnittlich und politisch vereinnahmt. Und den MDR hat man nach gleich nach der Wiedervereinigung – Stichwort „Mühlfenzl“ – als Klon des BR aufgezogen.
WDR: „Dass die sich laut Impressum “in höchstem Maße… Objektivität, Wahrhaftigkeit und Qualitätsjournalismus” verpflichteten Kollegen es mit journalistischen Standards wie der Trennung von Kommentar und Nachricht nicht so genau nehmen, zeigt der aktuelle Aufmacher zu den Mauerfeierlichkeiten…“
Das zeigt immerhin, dass die Staatsfunkhetzer Humor haben.
Wenn sich Udo Lielischkies vor seiner „Flucht aus Ilowajsk“ bei http://de.ria.ru/security_and_military informiert hätte, dann hätte er gewusst, dass Ilowajsk seit Tagen eingekesselt ist.
Wer sich auf die Informationen der westlichen Massenmedien verlässt, der ist in der Ostukraine verloren. Deren „Berichte“ sind eine Mischung aus Kiewer Lügen und Kaffeesatzleserei.
Es wird schleunigst Zeit, dass russisches Geld auf deutsche Strassen kommt. Der kalte Krieg wird sonst rasend heiß.
Ehemals waren wir den Russen unsere Befreiung schuldig, diesmal unseren Beitrag zur lückenlosen Aufklärung westl. Lügen.
Hat dies auf SaveDonbassPeople rebloggt.
Hat dies auf Steven25's Blog rebloggt.
Abgesehen davon, dass bis zur Zustandsbeschreibung deutscher Medien als ‚gleichgeschaltet‘ doch noch einige Wegstrecke sein würde (auch aus historischer Sicht) fällt doch auf, wie empfindsam derzeit in der Medienlandschaft auf die aus dem Netz und in Kommentarbeiträgen vorgetragene Leserkritik ausfällt. Die Statistiken der Propagandaschau sprechen eine deutliche Sprache!
„Abgesehen davon, dass bis zur Zustandsbeschreibung deutscher Medien als ‘gleichgeschaltet’ doch noch einige Wegstrecke sein würde“
Gut, manch einer läuft ja sehr langsam, deswegen ist er kilometerweit zurück. Wenn Du eine Abkürzung des noch vor Dir liegenden Weges suchst, lies einfach mal die Nachdenkseiten von A.Müller, das Buch „Gekaufte Journalisten“ von U.Ulfkotte oder freue Dich auf das in Kürze erscheinende Buch eines ARD-Whistleblowers, welches der Schweizer Verlag der Express Zeitung gerade vorbereitet.
Und dann sprechen wir noch einmal über die faktisch bewiesene Gleichschaltung der deutschen Presse (auch aus historischer Sicht).
„…oder freue Dich auf das in Kürze erscheinende Buch eines ARD-Whistleblowers, welches der Schweizer Verlag der Express Zeitung gerade vorbereitet.“
Da wäre ein Name schon eine große Hilfe. ;-)
Steven, der Witz ist, worueber sie NICHT reden; genau wie bei unseren Blockparteien. Sie streiten sich hoechstens ueber kleinste Irrelevanzen, etwa ob man Putin lieber Hitler oder Satan nennen sollte.
Sie wissen ganz genau, was wir mit ihnen machen, sobald wir die Gelegenheit kriegen. Sie sind nicht nur geisteskrank, sie haben auch panische Angst.
Also mir drängt sich hier der Verdacht auf, dass dieses ominöse „Berliner Tageblatt“ selber von der westlichen Propagandamaschinerie ins Leben gerufen wurde, mit solchen dämlichen Anzeigen etc gespickt wurde, um dem dummen Bürger zu suggerieren, dass „alternative“ oder „nicht-westliche“ Medien nur Mist erzählen.
Zumindest war das mein erster Gedanke nach Lesen de Artikels und der Kommentare.
Das Bauchgefühlt trügt nicht.
Auf der NATO Skala liegt der WDR auf Platz 1…. auf den hinteren Plätzen & mit (Rest-)Hoffnung liegt BR und NDR < diese Beiden könnten überleben.. WDR hat auch 2 Atlantik-Brücken in den Staaten: Diese Frau, wo ich immer denke "die hat einen irren Blick" (nur mein persönliches Empfinden) und der Zamperoni ist nun auch auf der Brücke, das schafft "Glaubwürdigkeit" :-D
Ich lebe in Nordrhein-Westfalen und werde gezwungen, diese Volksverhetzer zu finanzieren. Beim Anblick der Bauten des WDR und der „GEZ“ in Köln habe ich mich selbst schon mit dem Wunsch erwischt. dass deren Bauten mit Mann und Maus zusammenfallen.
Apropos MAUS… hetzen die auch schon mit ? Wer weiss.. vorstellen könnte ich mir bei DEM Verein VIELES :-D Wenn ich Kinder hätte würde ich beim WDR Programm besser daneben sitzen :-p Ja.. WDR ist leider für NRW Bewohner eine wahre LAST.. bin auch dabei..
Naja, aber immerhin läuft auf WDR doch noch etwas nicht soooo Schlechtes, nämlich die Mitternachtsspitzen….
Ich habe weder einen Fernseher noch ein Radio. Nichts für ungut, aber selbst wenn ich so etwas hätte, dann würde ich mir ganz bestimmt keine „Talkshow“ im Fernsehen antun. Dafür ist das Leben zu kurz!
Ich EKEL mich vor dem, was der WDR macht und was er aus den Menschen macht.
Ich will hier wirklich nicht den WDR verteidigen, aber die „Mitternachtsspitzen“ ist eine gute Kabarett-Satire-Sendung mit oftmals guten Gästen, wie z.B, Volker Pispers, Wilfried Schmickler u.a. Das kann man sich schon mal angucken. Das ist aber das Einzige, das ich im WDR sehe.
So ist es mit dem ganzen Fernsehprogramm. Ab und an gibt es neben viel Schrott auch wirklich gute und sehenswerte Dokumentationen.
Da ich alleine die Warnung „Achtung russisch!“=“Achtung dumme deutsche Staatsbürger: böse Feindespropaganda“ einem ÖRF-Sender unwürdig fand (wie so vieles in Zeiten neuer geopolitischer Ambitionen), habe ich eine Beschwerde an den WDR gesendet. Nur die Masse wird’s machen, wenn wir uns für unsere Rundfunkbeiträge eine ausgewogene Berichterstattung erkämpfen wollen:
„Sehr geehrte Redaktion des WDR 5,
als öffentlich-rechtlicher Sender ist der WDR – ebenso wie das staatliche Schulsystem – einer überparteilichen und neutralen Berichtserstattung verpflichtet.
In dem Artikel „Berliner Tageblatt: „Zombiezeitung“ als politisches Instrument?“ von Leonard Novy wird jedoch in alarmistischer, manichäischer und geradezu dämonologischer Manier über das „Berliner Tageblatt“ (als einem ‚russischen U-Boot) berichtet, die a) Vermutungen als empirisch nachgewiesene Fakten präsentiert und b) auf der Sichtweise nur einer Partei (der „Grünen“) dabei beruht, eine publizistische Platform quasi als kriegerischen Angriff einer ‚Feindesmacht‘ auf ‚arglose deutsche Leser‘ zu inszenieren.
Ihre durchsichtige, im Stile billigsten Kampagnenjournalismus‘ aufgezogene Durchdringung von Meldung und Meinungsmache (die Sie ironischerweise hier ja gerade dem „Berliner Tageblatt“ vorwerfen) erfolgt dabei durch die gleichfalls im Ukraine-Konflikt ausgesprochen stark und emotional positionierte Heinrich-Böll-Stiftung, die eng mit der „Open Society Foundation“ von George Soros und dem „Ukranian Crisis Center“ verbunden ist – beides nichts weniger als „neutrale Institutionen“ in diesem komplizierten geopolitischen Konflikt. Sofern für das „Berliner Tageblatt“ ein Mangel an Neutralität und die fehlende Unterscheidbarkeit von Faktendarstellungen und Kommentierung gilt, so für die oben aufgeführten Institutionen nicht minder. (Der Ausgewogenheit dürften Sie sich gerne mal u.a. die grenzwertigen und historisch zweifelhalften Artikel von Andreas Umland auf den Seiten der Heinrich-Böll-Stiftung vornehmen, die Positionen vertreten, welche namhafte Historiker als bedenklich geschichtsrevisionistisch und wissenschaftlich zweifelhaft einschätzen.)
Aufgabe eines ÖRF-Senders wäre es also, beide Seiten in ihrer Interessengebundenheit und in der Einseitigkeit ihrer Darstellungen zu durchleuchten und sich nicht mit einer von beiden gemein zu machen. Ob es Ihnen passt oder nicht: Wir sind nicht mit Russland im Krieg, es herrschen also für die Berichterstattung die Maßstäbe des Grundgesetzes und des Rundfunkvertrages, nicht die der Notstandsgesetzgebung. Und angesichts der enormen menschlichen Verluste, die Russen im letzten von Deutschland verschuldeten Angriffskrieg erleiden mussten, gebietet hier alleine die historische Verantwortung Deutschlands und der menschliche Anstand eine sachlich korrekte und ausgewogene Berichterstattung zu Russland.
Wenn die „Grünen“ und die „Heinrich-Böll-Stiftung“ (deren armer Namenspatron sich gegen seinen Missbrauch leider nicht mehr zur Wehr setzen kann) sich entscheiden, diesen Grundsockel der deutsch-russischen Verständigung, der seit der Brandtschen Ostpolitik politischer Konsens der Bundesrepublik ist, für sich beiseite zu schieben, ist es ihre Sache – und geht nur ihre Wähler an. Nicht so im Falle des WDRs.
Als verbeamtete Studienrätin, die wie Sie dem Grundgesetz verpflichtet ist, fordere ich Sie auf, den Anforderungen eines überparteilichen öffentlichen Senders gerecht zu werden und keine eigenmächtige und grundgesetzfeindliche mediale ‚Kampfführung‘ im Fahrwasser einer einzelnen Partei zu betreiben. Dies mag vielleicht die Bildzeitung veranstalten, wenn ihr danach ist, aber nicht der durch Steuergelder finanzierte WDR.
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Böttcher“
WDR hin oder her: Die „Berliner Tageszeitung“ ist journalistisch ein Witz. Ob nun russisch oder chinesisch dominiert. Die Artikel im Lokalteil „Berlin-Brandenburg“ berichten über Obama in den USA, den Ukraine-Konflikt und den BND. Lokalbezug? Häää? Egal, man hat ja laut Impressum etwa 40 Redakteure, die am Tag kaum fünf Meldungen schaffen. In allen Ressorts zusammengerechnet. Aber immerhin gibt es Werbung für die nordkoreanische Fluglinie Air Koryo (schade nur, daß die in Europa gar nicht fliegt). Insofern: bei neutraler, überparteilicher und ausgewogener Betrachtung ist die „Berliner Tageszeitung“ eine Zombiezeitung.
Also gut gemacht ist sie – schon allein deswegen weil sich die westliochen Propagandisten darüber so ärgern ! Beim flüchtigen Überfliegen der Startseite konnte ich keine Unwahrheiten feststellen.
ich würde eher meinen, das diese »Zeitung« privat von Kritikern erstellt wurde. Vielleicht das sich 1 oder mehrere Blogbetreiber zusammengeschlossen haben, um mal zu zeigen wie eine Alternative zu den westlichen Medien aussehen könnte. Gedruckt wäre sie natürlich noch besser, optimal als Postwurfsendung in alle Haushalte/Briefkästen…
Zitat: „Doch die Wiederauferstehung des Tageblatts steht auch für eine neue Form der Einflussnahme, die erst durch das Internet möglich geworden ist. Und die, davon zeugt die lauter werdende Debatte über die Ukraine-Berichterstattung der etablierten Medien, auch hierzulande auf fruchtbaren Boden fallen könnte.“
Ah ja! Auf die naheliegende Frage, wieso hierzulande überhaupt Propaganda der Gegenseite „auf fruchtbaren Boden fallen“ kann, kommt der „Experte“ wieder mal nicht. Vielmehr suggeriert die Formulierung, daß die „lauter werdende Debatte über die Ukraine-Berichterstattung“ an sich schon ein Indiz dafür sei, daß ihre Vertreter der „Feindpropanda“ bereits anheim gefallen sind.
Daß ein fruchtbarer Boden für Propaganda der Gegenseite überhaupt erst dadurch entsteht, daß man der eigenen Seite mißtraut, eben weil man erkannt hat, daß hier nicht neutral informiert, sondern einseitig konditioniert und Meinung (statt Information) transportiert und im Publikum gefomt werden soll, ist natürlich jenseits allen Vorstellungsvermögens. „Wir sind doch die Guten!“. Böse Propaganda kommt immer nur vom Feind.
Absolut spektakulär. Hier das sehr lesenswerte Impressum:
http://www.berlinertageszeitung.de/index.php/impressum.html
Mit Highlights wie:
„Wir nutzen ausnahmslos abhörhemmende Satellitentelefone“
„Wir nutzen im rechtlichen Verkehr unseres Mediums zum Schutz
vor etwaigen TKÜ Maßnahmen [Telekommunikationsüberwachung] keine E-Mails in der EU und BRD.“
Bǎi Xìng / 百姓 : CHEFREDAKTION / Editor in Chief (V.i.S.d.P.)
I. Dzhamaludin : STELLV. CHEFREDAKTION – Deputy Editor in Chief
Das ist aber bislang nur online, oder? Eine Print-Tageszeitung wäre viel besser. Und nach 70 Jahren hätte ich auch nichts dagegen, wenn endlich mal wieder eine genuin deutsche Tageszeitung erscheinen würde.
Hier etwas zur Vorgeschichte (offenbar aber nicht auf dem neusten Stand). Der Name des historischen „Berliner Tageblatt (1872–1939)“ wird nur als Marke verwendet, scheint nicht direkt was damit zu tun zu haben.
http://en.wikipedia.org/wiki/Berliner_Tageszeitung
Nochmal was zur Vorgeschichte, ein Artikel von 2008:
http://www.fr-online.de/medien/berliner-tageszeitung—berliner-tageblatt-bitte-deutlich-sprechen,1473342,3213308.html
Hier die Einschätzung einer Anwaltskanzlei, die hinter der Zeitung Betrüger vermutet:
http://www.resch-rechtsanwaelte.de/anlegerschutz-kapitalmarktrecht-resch/die-machenschaften-der-berliner-tageszeitung.html
Meine Vermutung: Entweder stecken hinter der Zeitung wirklich unprofessionelle Macher aus Russland und China, oder das ganze ist eine kleine false-flag information operation seitens BND oder CIA oder transatlantischer Verleger, um Nachrichten aus China und Russland zu diskreditieren. Nicht zuletzt, weil ja gerade dieser Tage auch RT auf deutsch startet.
Das ist durchaus möglich. Der Stil ist teilweise derart überzogen, dass es schon wieder erheiternd ist. Auch Werbebanner für eine nordkoreanische! Airline legen Satire nahe. Wenn der WDR deshalb die Alarmglocken läutet – anstatt zunächst ernsthaft zu recherchieren – ist das umso absurder.
Hallo @ Carlo, wenn ich meine Fähigkeiten in Bezug auf die Nutzung des Internets einschätzen soll, bewerte ich sie mit 3. bis 4. Klasse Grundschule. Eine Domain kann ich in Europa und der gesamten Welt anmelden. Aber man wird sehen, welcher Charakter sich hinter diesem Blatt verbirgt.
Nö. Eine de-Domain kann man nur bei einem beim DE-NIC akkreditierten Registrar anmelden und als Besitzer bzw. rechtlicher Vertreter des Besitzers muss eine ladungsfähige Anschrift angegeben sein, die zwar das DE-NIC nicht prophylaktisch prüft, aber die bei Nachweis als gefakte Adresse zur Löschung der Domain (auf Antrag) führt. Daher: de-Domains, bei denen Anwälte gegen eine Wand rennen, sind Domains mit „besonderem Schutz“ seitens interessierter staatlicher Stellen, etwa der Geheimdienste.
@ Carlo
Ich teile deine Einschätzung bzgl. False Flag !
Interessant, daß sie eine Anwaltskanzlei angreifen, die (nach eigenen Angaben) gegen Abzocke der Finanzmafia kämpft.
Passt alles ins Schema.
Man könnte vlt mit einem Anruf bei der Gazprombank, Sperbank oder Rosneft herausfinden, ob die dort tatsächlich haben Anzeigen schalten lassen.
Sieht jedenfalls alles sehr verdächtig aus.
Ich würde hier auch eine ablenkende False Flag-Aktion der US-Schlapphüte o.Ä. vermuten, um alle Alternativen mit russischer Provenienz etc gleich mit zu diskreditieren.
Aus Wikipedia „Verdeckte Operation (vulgo Geheimoperation):
https://de.wikipedia.org/wiki/Verdeckte_Operation
„Es sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen politische Bewegungen und Parteien, Unternehmen, Gewerkschaften, Radiosender oder Verlage von ausländischen Geheimdiensten gegründet, finanziert oder maßgeblich kontrolliert wurden, um auf diese Weise Einfluss auf das Zielland zu nehmen. Insbesondere die CIA war auf diesem Gebiet während des Kalten Kriegs sehr aktiv (siehe etwa CIA-Aktivitäten in Chile, Kongress für kulturelle Freiheit, Der Monat, Radio Free Europe).“
Der US-Medienkritiker Michael Parenti sagte mal:
„The [Central Intelligence] Agency has owned outright more than 240 Media operations around the world, including newspapers, magazines, publishing houses, radio and television stations, and wire services, and has partially controlled many more.“
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Das könnte sehr gut sein, Carlo! Denn üblicherweise muss als admin-C für eine .de-Domain eine ladungsfähige Adresse in Deutschland angegeben sein und wenn ein Rechtsanwalt (wie etwa Resch) etwas unternehmen wollte gegen die Betreiber der Domain, würde das problemlos über den admin-C gehen. Wenn also tatsächlich rechtliche Maßnahmen eines RA ergebnislos auflaufen, steckt da ziemlich sicher eine staatliche Stelle dahinter.
百姓 (Baixing) bedeutet die Hundert Familiennamen auf Chinesisch. So wird das allgemeinen Volk bezeichnen, also etwa wie der deutsche Michel.
YP ;-)