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ARD, Doppelmoral, Heuchelei, Kriegspropaganda, Russland, Staatsmedien, Ukraine, Verzerren
WDR5 Samstag 6.9.2014 12:05Uhr
WDR-Korrespondent Hermann Krause zog am Samstag in der WDR5-Mediensendung „Töne, Texte, Bilder – Aktuelles und Hintergründiges zu den Medien“ wieder einmal über die russischen Medien her.
Ob er mit seiner Kritik, dass die Medien Putin nicht kritisieren würden, recht hat, können wir an dieser Stelle nicht verifizieren. Er übertreibt wohl ziemlich. Man muss sich aber auch fragen, was die russischen Medien denn an einem Präsident zu kritisieren hätten, der bisher aus russischer Sicht alles richtig gemacht hat. Anders als im Westen, wo sich die Medien in einem Krieg gegen die eigenen Leser, Hörer und Zuschauer befinden, weil sie aus Staatsräson einen maßgeblich von Faschisten vorangetriebenen, militanten Putsch gegen eine demokratisch gewählte Regierung rechtfertigen müssen, wird Putins Politik aus guten Gründen von der russischen Mehrheit unterstützt.
Krauses Kritik ist deshalb hörenswert, weil man sie eins zu eins gegen die deutschen Medien drehen kann. Die zu kritisieren, sollte eigentlich Aufgabe eines WDR-Medienmagazins sein. Stattdessen reiht man sich brav in das Russlandbashing ein – man ist ja schließlich Staatsfunk. (Podcast)
Moderatorin (ab 6:04min): „Viele Russen finden das gut, was ihr Präsident macht. Hermann Krause in Moskau: Welche Rolle spielen die russischen Medien bei dieser Einschätzung?“
Hermann Krause: „Ja eine ganz wichtige Rolle, denn die russischen Medien haben von Anfang an, also seit der Annexion der Krim nur für Putin, also nur pro-russisch berichtet. Es gibt keine kritischen Stimmen. Es gibt niemanden, der wagt, die Politik des Kreml anzugreifen. Es gibt keine Opposition. Es gibt keinen Journalisten, der in den staatlich gelenkten Fernsehmedien mal irgendeinen Kommentar von sich gibt, nach dem Motto: ‚Das darf so nicht sein. Wir müssen vorsichtig mit der Ukraine umgehen. Wir müssen unser Verhältnis zum Westen verbessern…“ und dergleichen. Also da ist nichts von zu sehen, sondern im Gegenteil, alles hat nur eine Richtung: ‚Putin macht das richtig. Der Kreml macht das richtig. Die Regierung macht das richtig und die russischen Soldaten, die möglicherweise dort in der Ukraine kämpfen, die sind eigentlich nicht da, sondern im Urlaub.“
Wir nehmen Krauses Kritik und drehen sie auf die gleichgeschalteten deutschen Medien.
Moderatorin: „Viele Deutsche finden das gut, was ihre Kanzlerin macht. Propagandaschau: Welche Rolle spielen die deutschen Medien bei dieser Einschätzung?“
Propagandaschau: „Ja eine ganz wichtige Rolle, denn die deutschen Medien haben von Anfang an, also seit dem Protest in Kiew, nur Pro-Maidan berichtet. Es gibt keine kritischen Stimmen. Es gibt niemanden, der wagt, die Politik des Westens anzugreifen. Es gibt keine Opposition. Es gibt keinen Journalisten, der in den staatlich gelenkten Fernsehmedien mal irgendeinen Kommentar von sich gibt, nach dem Motto: ‚Das darf so nicht sein. Wir müssen vorsichtig mit der Ukraine umgehen. Wir müssen unser Verhältnis zu Russland verbessern…“ und dergleichen. Also da ist nichts von zu sehen, sondern im Gegenteil, alles hat nur eine Richtung: ‚Putin ist der Böse. Der Westen macht das richtig. Die Regierung macht das richtig und die faschistischen Milizen und westlichen Söldner, die möglicherweise dort in der Ukraine kämpfen, die gibt es gar nicht oder sind harmlose Bürgerwehren.“
Mit einer weiteren, sehr einfachen Methode kann die Verlogenheit Krauses vor Augen geführt werden. Man muss nur den WDR selbst nach Meinungen seiner „Journalisten“ abklopfen. Dazu eignet sich die Sendung „Klartext“, eine dezidierte Meinungssendung, in der Journalisten des WDR ihre Ansichten zum Besten geben. Jedem ist klar, dass sie das den ganzen Tag machen und nicht nur dort, wo es auch ausdrücklich als Meinung gekennzeichnet ist. Was eigentlich Information sein sollte, also Nachrichten, Reportagen, Interviews, etc. ist schamlos durchsetzt mit Meinungsmache und Propaganda. Ein Format wie „Klartext“ ist also ein überflüssiger Witz in einem Vollprogramm, dass von Meinungsmache nur so strotzt.
Eine Suche nach den Schlagworten „Ukraine“, „Russland“ oder „Putin“ unter der URL von „Klartext“ (http://www.wdr2.de/aktuell/klartext/klartext100.html) ergibt eine Liste aller Sendungen mit Bezug zum Konflikt in der Ukraine:
Schon auf den ersten Blick wird klar, dass sich hier geballtes Russland-Bashing und Lobgesänge auf die deutsche Regierung oder die EU finden:
„Es gibt niemanden, der wagt, die Politik des Kreml anzugreifen. Es gibt keine Opposition. Es gibt keinen Journalisten, der in den staatlich gelenkten Fernsehmedien mal irgendeinen Kommentar von sich gibt, nach dem Motto: ‘Das darf so nicht sein. Wir müssen vorsichtig mit der Ukraine umgehen. Wir müssen unser Verhältnis zum Westen verbessern…” und dergleichen. Also da ist nichts von zu sehen, sondern im Gegenteil, alles hat nur eine Richtung: ‘Putin macht das richtig. Der Kreml macht das richtig. Die Regierung macht das richtig und die russischen Soldaten, die möglicherweise dort in der Ukraine kämpfen, die sind eigentlich nicht da, sondern im Urlaub.”
Man kann es freilich soweit treiben, dass man erst Umstände schafft, die einem anschließend Kritik daran erlauben, obwohl man der Urheber des Gesudels ist. Was sollen sich Russen an den Westen annähern, wenn diese vorher in abstoßender Weise auf Abstand gehalten wurden?
Wenn Russland die Schnauze voll hat sich verarschen zu lassen, den Gedemütigten dann als das Arschloch hinzustellen, ist an Zynismus nicht zu überbieten. Es ist allerdings gleichzeitig so simpel, dass der Versuch an Einfältigkeit ebenfalls kaum überbietbar ist. Mit dem Internet sowieso nicht haltbar, gottseidank.
Es wäre vielleicht gut, wenn statt in der Ukraine russische Panzer auf deutschen Straßen rollten. Das ist ebenso unwahrscheinlich wie erlogen betreffs der Ukraine. Aber es hätte den Vorteil, dass man hier endlich einmal das Gefühl hat, dass sich einige nicht alles erlauben können. Dazu allerdings soll Russland provoziert werden. Und dass die Russen selbst nicht so blöd sind, dieses verwixte Spiel mitzuspielen, ist ihnen hoch anzurechnen.
Was hier (medial) abläuft, ist kriminell. Dafür auch noch zu werben, ist unerträglich. Vielleicht haben wir in der BRD unlängst die Situation, dass nicht auf Linie zu trimmende Zeitgenossen in Bautzen oder anderweitig verschwinden. In den USA gibt es dafür FEMA Camps.
Spätestens seit 2001 ist klar, woher der Wind weht. 1999 kam MATRIX heraus – lang genug Zeit, um zu realisieren, worauf alles hinausläuft.
Wir müssen uns damit abfinden,dass unsere medialen Berufslügner ihre Geschichten solange durchziehen bis dann der Bürgerkrieg,den der Kriegsherr Poroschenko befohlen hat,vorbei ist und beide Parteien,in hoffentlich fairer Einigung, die Waffen für immer ruhen lassen.Der Berliner Springerpresse „BZ“,war der Waffenstillstand in der Ostukraine ein Bild mit Text,auf Seite drei,wert.Soviel liegt unseren Kriegstreibern an Frieden, in der Ostukraine.Seit voriger Woche sind auch die Talkshows,nach der Sommerpause,im Fernsehen wieder angelaufen.Geladen sind meist fünf Gäste,sodass die Redaktionen mit 3:2 immer,bei welchem Thema auch,eine Meinungsmehrheit im Sinne ihrer Chefs aufbieten können.Beim Thema Ukraine,kann man dann leicht das Missverhältnis auf 4:1 ändern,wie bei“Beckmann“ geschehen.So war der russische Journalist,gegen die sprachgewaltige Übermacht der Lügner natürlich unterlegen.Auch in der heutigen Sendung“Hart aber fair“, wo es um Putin geht,dürfte die russische Journalistin kaum eine Chance haben,die Wahrheit auf die Füße zu stellen.In der Ukraine-Berichterstattung,sind wir eine Mediendiktatur.
@wolfgang z.
„In der Ukraine-Berichterstattung,sind wir eine Mediendiktatur.“
Na ja, ick sach nur: Syrien, Libyen, Georgien und Sabine Christiansen a.k.a. Neue Soziale Marktwirtschaft.
Oder Finanzkrise, Jugoslawien, Kosovo, 11. September, NSU, Fachkräftemangel und GFK.
Wir SIND eine Mediendiktatur und das, immerhin schleichend und nicht im Stechschritt, schon seit 15/20 Jahren.
Der turning point war aber der 11. September und der War on Terror, nicht die Ukraine, seitdem ist hier, medial und auch politisch gesehen, die Kacke unübersehbar am Dampfen und das allüberall.
Die Berichterstattung über die Ukraine ist die Kür, Propaganda in Reinstform, willkommen im neuen Jahrtausend, es kann nur noch besser werden, der absolute Tiefpunkt wurde erreicht.
Wir müssen uns mit überhaupt nichts abfinden, sondern wir müssen beginnen, aufrechte Menschen zu werden, die im Angesicht des heulenden Gegenwinds trotzdem in See stechen. Wenn Putin das täte, was Sie vorschlagen, hätte ich sehr wenig Hoffnung für die Zukunft.
Es geht darum, dass Menschen ihren eigenen Willen aufgeben – und das langfristig oder für immer. Dafür ist der Medienzirkus nur die Vorstufe. Alles andere ist an Unis etc. beobachtbar: Abrichtung.
Wer das nicht will, leistet auf intelöligente Weise widerstand: Er kooperiert nicht. Er regt sicvh nicht über das Offensichtliche auf, und er bindet nicht seine Kräfte und Ressourcen auf etwas, das sie ihm ständig entzieht.
Krieg bedeutet intelligent sein – und so ist das eine Herausforderung an den Menschen. Gerade dann, wenn nicht geschossen und physisch vernichtet wird!
Es gibt noch einen, der klar analysiert und es auch öffentlich ausspricht: David Precht. Leider hat er mit der Amtseinführung des neuen Intendanten des WDR seine Sendung „Jetzt erst Precht“ einbüßen müssen – er hat zu laut gegen den Mainstraem geredet.
H. Krause, eine „Kriegstrompete“ des WDR. Der ewige Antisowjet.
Einfach abschalten wenn der irgendwo auftaucht.
hat Herr Krause aus Russland kritisiert ? :
>Moderatorin (ab 6:04min): “Viele Russen finden das gut, was ihr Präsident macht. Hermann Krause in Moskau:<
Erstaunlich – wenn man bedenkt, dass es seiner Meinung nach in Russland, bzw. Moskau, keine freie Meinungsäußerung/öffentliche Kritik gibt.
Geht man von Herrn Krauses schwungvoller Rede aus, dann ist es durchaus möglich öffentlich zu kritisieren.
Dann finde ich es sehr bedeutungsvoll, dass es im Land keine öffentliche Kritik gibt.
Intelligente Menschen verstehen diese Antwort – es gibt aber auch Menschen, die glauben nur von sich, intelligent zu sein.
Auch wenn die öffentlich-rechtliche wirklich viel Mist gemacht haben, aber diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen:
“ Es gibt keine kritischen Stimmen. Es gibt niemanden, der wagt, die Politik des Westens anzugreifen. Es gibt keine Opposition. Es gibt keinen Journalisten, der in den staatlich gelenkten Fernsehmedien mal irgendeinen Kommentar von sich gibt, nach dem Motto: ‘Das darf so nicht sein.“
Denn in der Anstalt beim ZDF hat man sich kritisch gezeigt und auch eine Gabriele Krone-Schmalz hat im öffentlich rechtlichen Rundfunk gesagt, dass unsere Medien einseitig bzw. nicht die Wahrheit berichten.
Aber Konsequenzen hat daraus wie immer keine gezogen… und die Staatspropaganda rattert weiter jeden Tag aus den Lautsprechern.
Ja, die gibt es. Und ich finde es auch falsch, dies in dieser Weise – so „angreifbar“ – zu formulieren.
Andererseits macht es natürlich das Verhältnis aus! Kritische Aussagen findet man vor allem, wenn man gezielt danach sucht (z.B. weil man auf Seiten wie dieser einen entsprechenden Hinweis erhielt). Zu behaupten, im normalen Programm treten sie „eigentlich“ nicht auf, ist daher nicht ganz falsch.
Wenn man in praktisch jeder Nachrichtensendungen eingetrichtert bekommt, wie die „richtige“ Meinung ist, dann kann man es sich durchaus leisten, in einem sehr kleinen Prozentanteil auch mal eine kritische Aussage zuzulassen – die geht dann einfach als „Propagande der Russlandversteher“ durch und die Empörung bestärkt den eher noch die eigene Ansicht.
Und andererseits kann man dann von offizieller Seite sehr gut sagen: „Man kann etliche Beispiele nennen, die durchaus sehr kritisch sind – von gezielter Meinungsmache oder gar Unterdrückung kann keinesfalls die Rede sein, der Vorwurf ist geradezu lächerlich!“.
Andererseits gibt es auch in Russland durchaus „russlandfeindliche“ Medienbeiträge! (In der Presseschau des DLF werden die z.B. auch ganz gerne mal zitiert.) Niemand käme natürlich auf die Idee, daraus ebenfalls obige Schlüsse zu ziehen…
„Die größten Kritiker der Elche: WDR-Korrespondent Krause über russische Medien“
Früher gab’s mal einen ehrenwerten Beruf – Paparazzi oder so ähnlich. Falls es so etwas in der heutigen, politisch korrekten und wahrheitsliebenden Zeit auch noch geben sollte, müßte es doch möglich sein, mit ihrer Hilfe die EHENWERTEN aus Politik, Medien, Verwaltung, Wirtschaft – einer nach dem anderen – mit pikanten Details öffentlich so zu blamieren, daß sie auf Nimmerwiedersehen in die Versenkung abtauchen müssen. Könnte doch eigentlich nur eine Verbesserung der Situation bringen. Die Lügen- und Hetzkampagnen gehen jedem auch nur halbwegs „normal“ Tickenden nur noch auf den S…
Hin und wieder mal gibt es in den deutschen Medien kritische Artikel. Wie es in Russland aussieht weiß ich nicht. Was mich stört ist, dass diese Artikel als Alibi für die freie Meinungsäußerung präsentiert werden. Das auf einen kritischen 100 unkritische Artikel kommen, wird nicht aufgezeigt. Weiterhin stört mich, dass die Propaganda so schlecht ist. Die Beiträge der Medien widersprechen sich teilweise im selben Text. Wenn schon Propaganda, dann wenigstens gute.
Krause wird als Starreporter gehandelt in den Öffentlich-Rechtlichen. Erst kürzlich habe ich wieder so einen Star-Kommentar von ihm gesehen: Ja, wir machen alles richtig! Aber der Putin, der tiefschwarze Bösewicht, will die Ukraine erobern! Da müssen wir doch dagegen unsere Stimme erheben im Namen der Freihei! Wo wir doch alles tun, um die Situation zu entspannen. etc. etc.
Das gleiche Leckerli im Presseclub vom Sonntag. Moderator Herres waberte etwas von tiefschürfenden Analysen der Damen und Herren. Ich denke aber, solange ihre Analysen so aussehen, wie sie aussehen, werden sie nie zur Wahrheit vorstoßen und sich aus ihrem Krim-Betroffenheitsgelaber herausarbeiten können. Da lobe ich mir doch mal so einen waschechten Kapitalisten, der braucht Realismus, um den Stand der Profite einschätzen zu können, der pfeift auf das Strammsteh-Geschwätz der Damen und Herren Journalisten. Es ist eben so: Sie wissen von allem etwas und von allem gar nichts.
Das Wort Analyes kommt von ANAL und das sagt schon alles
wer das wort analyse aus dem wort anal ableitet, hat kein gutes verhältnis zur rolle von theorie und wissenschaft. tatsächlich ist das wort analyse abgeleitet aus dem griechischen wort analysis = auflösung.
diese art der analyse wird von den meisten mainstream-journalisten nicht geleistet. da gebe ich Ihnen recht. aber fäkalismen sind keine argumente, schon gar nicht analytische.
Ja dass stimmt so.
Danke für die klaren Worte.
Sehr gelungene Riposte, Gratulation!
Wird denn Merkel oder die gesamte Bundesregierung von unseren Mainstream-„Journalisten“ noch kritisiert? Ich meine wirklich, richtig kritisiert, scharf und unnachgiebig? Im Gegenteil. Gerade in Fragen der Außenpolitik wird die EU als Heilsbringer dargestellt und Deutschland als ihr Motor und Stabilitätsanker. Und Merkels Politik kann man nun wirklich nicht als pro-deutsch bezeichnen…. Was aber dieser Tage auffällt: Die Argumente gegen die russische Politik gehen aus. Jetzt geht es gegen die russischen Journalisten. Und Putins Kindheit wird ebenfalls thematisiert. Sachliche Inhalte sucht man bei unseren Qualitätsmedien zunehmend vergeblich.
Nun, ’ne härtere Attacke als das Gesinge von dem ZDF- Kampen zum Geburtstag von Muddi kann es kaum geben. Schätze, der ist von Putin gesteuert.